Vorteil durch Finesse: Fürths Seguin freut sich auf Dresden

3.4.2019, 13:04 Uhr
Vorteil durch Finesse: Fürths Seguin freut sich auf Dresden

© Foto: Sportfoto Zink

Seguin ist einer, den man wohl nachts um drei für ein Fußballspiel aufwecken könnte. Zumindest liegt dieser Verdacht nahe, wenn er auf dem Platz steht. Der Ball ist zweifellos sein Freund: guter erster Kontakt, starke Übersicht, Ruhe auch in Drucksituationen. Am Laubenweg weiß man längst, warum Seguin beim VfL Wolfsburg eine Saison lang zum Stammpersonal in der Bundesliga zählte. Als Cheftrainer Stefan Leitl am Sonntag im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld erstmals mit einer Raute im 4-4-2 antreten ließ, konnte er mit Seguin, Sebastian Ernst und Julian Green auf drei ballsichere Akteure im verdichteten Zentrum bauen. Mit David Atanga kippte eine Spitze immer mal wieder ab, nahm Bälle auf und suchte den Weg in die Schnittstellen der Bielefelder Abwehr.

"Man muss der Mannschaft auch mal ein Kompliment machen", sah sich Seguin nach Spielschluss veranlasst, weniger auf die zwei Gegentreffer nach der eigenen 2:0-Führung einzugehen und vielmehr das große Ganze zu betrachten. Als der 24-Jährige im Winter die recht unglücklich verlaufene Leihstation Dynamo Dresden in Richtung Fürth verließ, herrschte bei der Spielvereinigung vor allem Unsicherheit. Man musste sich latent Sorgen um eine mögliche erneute Verstrickung in den Abstiegskampf machen. Kein leichter Einstieg für einen Neuzugang. Einschließlich des wohl nicht unerheblichen Wechsels auf der Trainerbank sieht es nun jedoch so aus, als würde Fürth in der sehr physischen zweiten Liga auch mit spielerischer Klasse und taktischer Finesse punkten können.

"Darauf kann mal auf alle Fälle aufbauen", mochte auch Seguin auf den positiven Trend verweisen und stellte dem Kader, ohne darauf angesprochen worden zu sein, ein überraschendes Zeugnis aus. "Die Mannschaft lebt", versicherte Seguin mit fester Stimme. Noch aber hat der mit 33 Punkten auf Platz zwölf gelistete Fußball-Zweitligist doch ein paar Sorgen. Das hängt in erster Linie mit dem Personal zusammen, weil Green und Ernst angeschlagen sind und Tobias Mohr und Maximilian Wittek nach Operationen sicher ausfallen.

Noch ist Fürth auch ein gutes Stück von der magischen 40-Punkte-Marke entfernt. Und Dresden kommt mit der Empfehlung eines 3:1-Erfolgs am Montagabend bei Erzgebirge Aue in den Ronhof. Keine leichte Aufgabe, aber genau das macht auch den Reiz aus, meint Seguin. "Klar ist das ein besonderes Spiel", will er die Brisanz gar nicht leugnen. In Dresden kam der gebürtige Magdeburger überhaupt nicht zurecht. Morgen könnte er es seinen Kritikern zeigen. Aber das steht bekanntlich nicht im Fokus. "Fußball spielen" - darum geht es Seguin. Der Spaß kommt von alleine.

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