Warum der Club mit Mut in den Pokal gehen kann

17.12.2017, 12:39 Uhr
Eine mannschaftliche Geschlossenheit könnte am Dienstag der Trumpf über einen individuell besser besetzten Gegner aus Wolfsburg sein.

© Sportfoto Zink / DaMa Eine mannschaftliche Geschlossenheit könnte am Dienstag der Trumpf über einen individuell besser besetzten Gegner aus Wolfsburg sein.

Vorne große Chancen auf einen zweiten Treffer vergeben, hinten durch ein Eigentor um den nächsten Dreier gebracht: Der eine Punkt beim Tabellenschlusslicht Kaiserslautern dürfte für den ein oder anderen Nürnberger eher als verlorener Sieg betrachtet werden. Auch ein Blick auf die Statistik zeigt, dass der FCN in den wichtigsten Bereichen vorne lag: Der Club entschied mehr Zweikämpfe für sich (60 Prozent), hatte mehr Ballbesitz (55 Prozent) und brachte mehr Zuspiele an den eigenen Mann (77 Prozent Passquote gegenüber 74 Prozent beim FCK).

Auch in Sachen Torschüsse waren die Jungs von Trainer Michael Köllner deutlich vorne, 16-mal feuerten Ishak & Co. in Richtung FCK-Keeper Marius Müller (Lautern kam sieben Mal zum Abschluss). Doch all diese Werte nutzen nichts, wenn am Ende auf beiden Seiten jeweils ein Tor auf der Anzeigetafel steht. Dass der Ausgleichstreffer der Roten Teufel auch noch von einem Nürnberger erzielt wurde und dass dem Club im Abschluss ein guter Torwart sowie das Aluminium im Weg standen, geben dem Unentschieden eine besonders bittere Note.

Freilich muss trotz des 1:1 beim Letzen des Tableaus berücksichtigt werden, dass die Köllner-Schützlinge in den vergangenen fünf Spielen 11 von 15 möglichen Punkten eingefahren haben. Auch die Leistung einzelner Akteure lassen die Nürnberger optimistisch in die Zukunft blicken: In der Defensive glänzte einmal mehr Ewerton, der ehemalige Lauterer war wie schon gegen Düsseldorf enorm zweikampfstark, auf dem Betzenberg entschied er starke 86 Prozent der Duelle für sich und damit mehr als jeder andere Spieler auf dem Rasen. Auch die Passquote konnte sich beim Brasilianer sehen lassen, 89 Prozent der Abspiele fanden den Weg zu einem Mitspieler.

Auf den gleichen Wert kommt Kevin Möhwald. Der Mittelfeldmotor ist darüber hinaus in einer anderen Kategorie ganz vorne: Die Nummer 14 vom FCN kommt auf stolze 94 Ballkontakte, der Top-Wert aller eingesetzen Akteure. Das Gerüst steht folglich und trotz des verpassten Sprungs auf Platz eins kann der Club auf eine starke Halbserie zurückblicken. Dementsprechend unbekümmert können die Köllner-Schützlinge am Dienstag in das Achtelfinale im DFB-Pokal gehen, wenn es zu Hause gegen Bundesligist VfL Wolfsburg (20.45 Uhr, Live-Ticker auf nordbayern.de) geht. Nur einmal am Rande: Die Wölfe haben diese Saison auswärts nur eine Ligapartie gewonnen, der VfL ist seit sieben Ligaspielen auf fremdem Platz sieglos... 

30 Kommentare