Wechsel an der DTM-Spitze: Gerhard Berger übernimmt

21.3.2017, 17:01 Uhr
1985 fuhr Gerhard Berger in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft mit - 32 Jahre später übernimmt er dort die Rolle des DTM-Vorsitzenden.

© dpa 1985 fuhr Gerhard Berger in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft mit - 32 Jahre später übernimmt er dort die Rolle des DTM-Vorsitzenden.

Der schon lang anhaltende Machtkampf in der DTM ist entschieden. Gerhard Berger wird neuer Chef des Deutschen Tourenwagen-Masters. Der ehemalige Formel-1-Fahrer löst Hans Werner Aufrecht ab, der über 30 Jahre an der Spitze der Rennserie stand. Die Ablösung des 78-Jährigen war schon im September 2015 am Rande der Internationalen Automobil Ausstellung (IAA) in Frankfurt von den Vorständen der drei Hersteller Audi, BMW und Mercedes-Benz auf Anraten ihrer Motorsportchefs beschlossen worden – am Dienstag wurde Berger als Nachfolger verkündet.

Der Österreicher soll die Serie modernisieren: "Die DTM ist ein erstklassiges Produkt mit einem leistungsstarken, selbstbestimmten Reglement, mit starken Herstellern, Top-Sponsoren, wichtigen internationalen Partnerschaften und vielen Fans", erklärte Berger in einer Mitteilung vom Dienstag. "Ich bin stolz auf das, was meine Kollegen und ich in den vergangenen drei Jahrzehnten erlebt und erreicht haben. Nun ist aber der Zeitpunkt gekommen, diese einzigartige Rennserie zu übergeben", wurde Aufrecht zitiert.

Bergers familiäre Unterstützung in der DTM

Aufrecht war seit dem 11. Juni 1986 1. Vorsitzender der Interessengemeinschaft Tourenwagen e.V. (ITR), die exakt an diesem Tag gegründet wurde. Der Schwabe erlebte viele Höhen und Tiefen in der DTM, die Ende 1995 schon einmal von der Bildfläche verschwunden war. Allerdings war es maßgeblich "HWA" zu verdanken, dass die DTM 2000 ebenso ein Comeback feierte wie BMW 2012 nach 20 Jahren Pause in dieser Rennserie.

Berger kennt die DTM aus eigener Erfahrung, hat am 24. März 1985 im Schnitzer-BMW 635 CSi ein Rennen bestritten. Seit sein Neffe Lucas Auer ab 2015 in der DTM aktiv ist, hat sich der Österreicher vermehrt für die Rennserie interessiert. Vor allem bei Mercedes-AMG, für die Auer auch 2017 als Werksfahrer an den Start geht, war Berger ein gern gesehener Gast. Im Dezember 2016 bestätigte der frühere Motorsportdirektor bei BMW Williams erstmals Gespräche mit der DTM-Dachorganisation ITR. Von einer möglichen Zusammenarbeit sei man aber noch weit entfernt, ließ Berger damals verlauten.

Nun soll der 57-Jährige mit dem Vorstand und dem Beirat der DTM die strategischen Weichen für die Zukunft der populärsten Tourenwagenrennserie der Welt erarbeiten, hieß es. In der Rennserie fahren in Audi, BMW und Mercedes-AMG allerdings nur deutsche Automobil-Hersteller. Das will der frühere Ferrari-Star Berger ändern: „Wichtig sind mir vor allem der Ausbau unserer internationalen Partnerschaften auch mit neuen Herstellern, spektakuläre Rennfahrzeuge, die auch den Fahrern Respekt einflößen und ein Format, das Sport und Unterhaltung gleichermaßen bietet.“

Der Wechsel an der DTM-Spitze sei Teil einer umfassenden Weiterentwicklung der Tourenwagenserie, die schrittweise ab diesem Jahr realisiert werden soll, teilte die ITR mit. Die bedeutendsten Änderungen am technischen Reglement wurden kürzlich vorgestellt und bauen vor allem auf mehr Leistung, weniger Abtrieb und weicheren Reifen auf.

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