Weiler: "Ich bin überzeugt von dem, was ich tue"

29.8.2015, 20:18 Uhr
"Manches könnte besser sein, daran arbeiten wir", sagt Club-Coach René Weiler.

© Zink "Manches könnte besser sein, daran arbeiten wir", sagt Club-Coach René Weiler.

In sechs Wochen steht die Mitgliederversammlung an, dann kennt man immerhin die vermutlich erschütternden Geschäftszahlen des verkorksten Nürnberger Zweitliga-Jahres 2014/15; dass bis dahin noch Entscheidungen fallen, mag man sich ebenfalls lieber nicht vorstellen. Der 1. FC Nürnberg gibt ein chaotisches Bild ab. Ein Vorstand ist längst beurlaubt, der Nachfolger noch nicht im Amt, der andere Vorstand geht in vier Wochen. Es gibt niemanden, der Entscheidungen auch nur annähernd überzeugend treffen könnte. Der Club ist ein großes Vakuum geworden, den Verein mit Leben zu füllen, dürfte ein sehr langwieriger Prozess werden.

Angebliche Debatten auch noch um den Trainer erübrigen sich schon deshalb, glücklich wirkt René Weiler natürlich trotzdem nicht. „Schön“, sagt er, wäre es schon, würde es „etwas ruhiger“ zugehen. Wie das aussehen könnte, hat Weiler in seiner noch nicht einjährigen Amtszeit allerdings noch nicht erlebt, er kennt den Club nicht anders als hart am Rande der Peinlichkeit. „Ein Stück weit damit leben“, müsse er und versuchen, sich „auf das Wesentliche konzentrieren“.

Weiler ist überzeugt von dem, was er tut

In einem Fußballverein ist das eigentlich immer noch Fußball, das Spiel beginnt mit dem Trainer, und wenn alles besser werden soll, muss der Trainer besser werden – so hat es René Weiler gerade sinngemäß gesagt, er fände es, sagt er, „tragisch, wenn ein Trainer nicht so denken würde“, denn: „Man hinterfragt sich Tag für Tag“, das Ergebnis, am Freitag: „Ich bin überzeugt von dem, was ich tue.“

Ein Glaubwürdigkeitsproblem hat immerhin Weiler nicht, dass der Saisonstart zäh verlaufen würde, hatte der Schweizer wiederholt öffentlich gemutmaßt, lieber wäre es ihm natürlich gewesen, widerlegt zu werden, aber überrascht wirkt Weiler nicht. „Automatismen können noch nicht stimmen“, sagt er zum Beispiel auch unter Verweis auf wiederholt improvisierte Defensiv-Formationen, aber: „Manches könnte besser sein, daran arbeiten wir.“

Neuzugang Margreitter macht "einen aufgeräumten Eindruck"

Seit dieser Woche hilft Georg Margreitter mit, er ist offenbar gut angekommen im Team, „einen aufgeräumten Eindruck“, sagt Weiler, mache der Vorarlberger. Das allein reicht allerdings nicht, um schon am Sonntag gegen Fortuna Düsseldorf dabei zu sein, nach langen Monaten ohne Fußball fehlt es an Spielpraxis; über Margreitters Einsatz gegen die Fortuna, die mit einem Pünktchen aus vier Spielen noch viel schlechter dasteht als Nürnberg, will Weiler kurzfristig entscheiden.

Laszlo Sepsi, der nominelle Linksverteidiger, trainiert zwar wieder, muss auf sein Debüt aber bis nach der Länderspielpause warten – dann geht es zum Nachbarn nach Fürth. Das Derby kommt wieder einmal eher ungelegen, wie in der Vorsaison, als man im Ronhof mit 1:5 unterging.

Damals hielt man es für einen Tiefpunkt der jüngeren Vereinsgeschichte, aus heutiger Sicht war es vergleichsweise eine Lappalie. Aber dieser Erkenntnis wohnt natürlich erst recht keinerlei Trost inne.

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