Weiler vor St. Pauli: "Die Favoritenrolle ist klar"

27.11.2015, 17:00 Uhr
René Weiler wird ein, zwei Änderungen an seiner Startelf vornehmen - schließlich fehlt Guido Burgstaller.

© dpa / Maja Hitij René Weiler wird ein, zwei Änderungen an seiner Startelf vornehmen - schließlich fehlt Guido Burgstaller.

2900 Club-Fans werden am Millerntor erwartet, 2900 Schlachtenbummler also, die nicht nur wegen der schönen Stadt Hamburg und dem umgebauten Stadion des FC St. Pauli in die Hansestadt reisen. Die Anhänger wollen zuforderst natürlich endlich wieder einem Auswärtssieg beiwohnen. Den bislang einzigen gab es am 8. Spieltag beim 1. FC Kaiserslautern (3:0) zu bestaunen. Ansonsten gelingt dem fränkischen Traditionsclub in der Fremde wie schon in der vergangenen Spielzeit nicht unbedingt viel.

"Wir versuchen, auswärts so zu spielen, wie zuhause", erklärt René Weiler am Freitag auf der Pressekonferenz und bemerkt selbst: "Das gelingt uns nicht immer." Das hätte nicht zwingend jedes Mal mit seinem Team zu tun, "die Ausgangslage macht das ganze schwierig", so der Club-Coach.

Heimstarke Hamburger

Die Ausgangslage ist diesmal wieder klar: Zweitbester Sturm (FCN) gegen zweitbeste Abwehr (St. Pauli), Achter gegen Dritter.  "Die Tabelle ist auch da, um ablesen zu können, wer wo steht. St. Pauli ist Dritter. Sie haben einige Stärken, sie sind wie wir heimstark. Wir spielen aber auswärts - von dem her gesehen ist die Favoritenrolle ganz klar", sieht Weiler seine Elf in der Außenseiterrolle. Doch das muss ja nichts heißen. "Es ist ja eh alles eng in dieser Liga", hat der Coach erkannt; ein Sieg, und der FCN rückt bis auf zwei Zähler an die Hamburger heran. Weiler: "Dass wir da Chancen haben, etwas zu holen, ist auch verständlich - aber es braucht eine Topleistung."

Zu dieser definitiv nicht beisteuern werden Jan Polak und Guido Burgstaller, die beide aufgrund der fünften Gelben fehlen. Zurückkehren wird Tim Leibold nach abgesessener Sperre, mit hoher Wahrscheinlichkeit muss Sebastian Kerk seinen Platz wieder räumen. Als Ersatz für Burgstaller ist Kevin Möhwald vorgesehen. "Möhwald ist ein Kandidat für die Stammelf", verrät Weiler, gegen Braunschweig wirkte der ehemalige Erfurter nach seiner Einwechslung durchaus belebend, legte Burgstaller per Ecke den Siegtreffer vor.

Erras wirkt "überspielt"

Der Defensivblock dürfte derweil wie zuletzt aussehen, lediglich hin­ter Patrick Erras steht ein kleines Fra­gezeichen, nachdem er am Montagabend bereits nach 55 Minu­ten ausgewechselt wurde. Erras wirke "etwas überspielt", fin­det Weiler. Doch noch ist ein wenig Zeit für abschließende Bewertungen. Die Woche über habe sein Team jedenfalls sichtlich "befreiter" gewirkt, so der Trainer. Nach den letzten Spielen ohne Dreier "waren wir glücklich und froh, endlich mal gewonnen zu haben. Es ist logisch, dass das bei allen eine Befreiung war."

Womöglich kann zum Big Point am Millerntor auch ein alter Bekannter der Kiez-Kicker beitragen. Mit Vorstand Michael Meeske, frisch von St. Pauli zum FCN gewechselt, habe sich Weiler im Vorfeld natürlich ein wenig ausgetauscht - auch wenn dieser bekanntlich eher keinen Einfluss auf sportliche Belange bei St. Pauli nahm. Weiler verrät: "Er hat sicher das ein oder andere bemerkt."

Am Sonntag finden Sie auf nordbayern.de wie gewohnt einen Live-Ticker, nach Abpfiff dann den Spielbericht, die besten Bilder und die Möglichkeit, die FCN-Profis zu benoten.

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