Weltklasse für Erlangen: Der HCE schnappt sich Stranovsky

Erlangen - Als "größten Transfer seiner Vereinsgeschichte" hatte der HC Erlangen seinen nächsten Neuzugang annonciert. Am Dienstagmittag lieferte der Erstliga-Aufsteiger aus der Hugenottenstadt und präsentierte Martin Stranovsky. Der slowakische Scharfschütze bringt Dynamik und reichlich Erfahrung aus der Champions League und knapp 100 Länderspielen für sein Heimatland mit.

"Ich bin begeistert, dass sich ein derart qualifizierter Spieler wie Martin dazu entschieden hat, künftig in Erlangen und Nürnberg zu spielen. Er wird uns auf unserem schwierigen Weg zum Klassenerhalt eine große Hilfe sein", freut sich HCE-Coach Frank Bergemann auf Martin Stranovsky. Und damit auf einen Hochkaräter, der in der kommenden Erstliga-Saison in Erlangens Rückraumzentrale - wahlweise auch auf Linksaußen - funkeln wird.

Der beste Schütze Europas

2005 nahm die Karriere des mittlerweile 28-Jährigen an Fahrt auf. In diesem Jahr wechselte der Slowake von seinem Heimatverein TJ Start Nove Zamky zu Ademar Leon. Beim spanischen Spitzenklub, für den sich Stranovsky sieben Jahre sportlich betätigte, machte der Neu-Erlanger alsbald auf sich aufmerksam - in der iberischen Eliteklasse und der Champions League gleichermaßen. In seinem letzten Jahr in Kastilien zeigte sich der 96-fache Nationalspieler auf europäischem Parkett derart treffsicher, dass er nach der Saison den Ehrentitel "bester Champions-League-Schütze" auf dem Briefkopf führen durfte.

Besonders der THW Kiel dürfte Stranovsky noch in unangenehmer Erinnerung haben - acht Mal ließ es der Spielgestalter im Oktober 2011 gegen Deutschlands Vorzeigeverein klingeln. Im Sommer 2012 suchte sich der Slowake innerhalb Spaniens einen neuen Arbeitgeber. Mit dem FC Barcelona verpassste Erlangens Premium-Neuzugang 2013 und 2014 knapp den Gewinn der Champions League. Die Erfolge, die Stranovsky mit den Katalanen dennoch feierte, lassen sich sehen: zweimal Meister in Serie - und auch beim Super Globe, beim Supercup Ascobal, bei der Copa Ascobal und der Copa del Rey de Balonmano half der 28-Jährige mit, den Titel zu sichern.

Nach der Verpflichtung von Weltmeister Sebastian Preiß im Februar 2013 setzt der HCE nun also das nächste Ausrufezeichen. Die Arbeitspapiere des Slowaken in Barcelona hatten ursprünglich bis 2015 Gültigkeit . Doch Stranovsky löste seinen Vertrag mit Barça jüngst auf, machte so den Weg frei für das Engagement in der Hugenottenstadt.

"...aufstrebender Verein, großartige Fans...."

Dort ist man hellauf begeistert, zum wiederholten Male einen solchen Coup gelandet zu haben. Als Beleg hierfür dient der Kommentar von HCE-Geschäftsführer Stefan Adam: „Martin Stranovsky hat in den letzten neun Jahren als Leistungsträger auf absolutem Top-Niveau gespielt. Wir versprechen uns viel von ihm. Vor allem auf der Spielmacherposition, die er aufgrund seiner Schnelligkeit und Athletik bereits in Leon ausgezeichnet interpretiert hat". Der Gepriesene selbst nimmt den Job in Frankens Handball-Hochburg topmotiviert in Angriff: „Ich habe mich sehr genau über Erlangen erkundigt und viel Positives über die Entwicklung und das Potential dieses aufstrebenden Vereins und vor allem über dessen großartige Fans gehört. Ich will und werde alles dafür geben, dass wir eine erfolgreiche Runde spielen und uns in der ersten Liga etablieren."