Wichtiger 91:79-Sieg: Starke Falcons biegen Baunach

24.2.2018, 20:55 Uhr
War in Baunach bester Werfer der Falcons: Robert Oehle.

© Sportfoto Zink/OGo War in Baunach bester Werfer der Falcons: Robert Oehle.

Auswärtsspiele, die waren bislang nur selten ein gutes Omen für Nürnbergs beste Basketballer. Die letzten vier Partien auf fremdem Parkett verlor das Junge-Team allesamt, insgesamt gewannen die Falken nur eine ihrer bislang elf Auswärtspartien, zuletzt am vergangenen Mittwoch in Köln. Das sollte sich am Samstag aber ändern, weil sich die Falcons mit einer höchstseriösen Vorstellung den Erfolg ins eigene Nest legten.

Während man in Nürnberg zumindest auf eine ordentliche Heimbilanz aufbauen kann, stand Baunach vor der Partie mit nur zehn Punkten auf dem letzten Tabellenplatz der ProA. Die Oberfranken, die als Farmteam und somit als Talentschmiede für Serienmeister Brose Bamberg agieren, waren damit stark unter Druck - und entsprechend nervös präsentierten sich die Gastgeber dann auch. In den ersten fünf Minuten trafen die Young Pikes nur 22 Prozent aus dem Feld, während die Falcons schon früh ihren Rhythmus fanden, fleißig Rebounds einsammelten und in Führung gingen.

Athen, München, Baunach

In der frühen Phase der Partie war es vor allem Louis Olinde, der seinem Team mit einer starken Leistung Hoffnung gab. Olinde ist mit einer Doppellizenz ausgestattet, die es dem 19-Jährigen erlaubt, auf der einen Seite wertvolle Zweitliga-Erfahrungen gegen die Paderborns, Ehingens und Hagens dieser Basketball-Nation zu sammeln - ihn auf der anderen Seite aber auch an Bundesliga-Highlights wie Bamberg gegen Bayern München oder Euroleague-Leckerbissen wie Brose gegen Panathinaikos, wo er übrigens mit zehn Zählern sein Talent aufblitzen hat lassen, teilhaben lassen.

Von Duellen gegen Europas Elite können Nürnbergs Basketballer derzeit nur träumen, umso seriöser und konzentrierter gingen die Falcons aber in dieser Partie ans Werk. Big Man Robert Oehle dominierte früh unter dem Korb, Nürnbergs Basketball-Urgestein Sebastian Schröder glänzte von der Drei-Punkte-Linie und Youngster Nils Haßfurther, dessen Einsatz nach einem Schlag auf den Kopf bei der Niederlage in Köln am Mittwoch unklar war, verteilte clever die Bälle.

Kurze Schwächephase

Mit der frühen Führung im Rücken, die sich über weite Strecken der ersten Hälfte im zweistelligen Bereich bewegte, lieferten die Falcons gute Wurfquoten und ließen den Vorsprung bis zur Pause auf satte 17 Punkte (57:40) anwachsen. In der zweiten Hälfte legten die Gastgeber dann ihre Nervosität ab und kamen besser ins Spiel, der Vorsprung schmolz und die Oberfranken, für die im Kampf um den Abstieg jeder Punkt zählt, kämpften sich wieder heran - bis auf zwei Punkte (64:62) rund zwei Minuten vor Ende des dritten Viertels.

Dann aber schlug die Nürnberger Ernsthaftigkeit wieder zu, diesmal in Form des starken Virgil Matthews. Mit einem Sprungwurf und einem Assist in der letzten Minute des dritten Spielabschnitts half er, die Gastgeber wieder auf Distanz zu halten und leitete damit ein Schlussviertel ein, in dem die Falcons endgültig für die Entscheidung sorgten und den bequemen zweistelligen Vorsprung wiederherstellten.

Durch den 91:79-Sieg fahren die Falcons den zweiten Auswärtserfolg der Saison ein und kommen gerade richtig in Schwung: Am kommenden Wochenende stehen gleich zwei unangenehme Aufgaben auf fremdem Parkett an. Am Freitag geht's gegen den Tabellenneunten Kirchheim, am Sonntag müssen die Falken in Hanau beim Achten antreten.

Nürnberg Falcons: Robert Oehle (23 Punkte), Mardracus Wade (12), Dan Oppland (12; 10 Rebounds), Virgil Matthews (10; 6 Assists), Malo Valerien (8), Marvin Omuvwie (8), Sebastian Schröder (8), Jonathan Maier (6), Nils Haßfurther (4; 6 Assists), Van Girard.

Baunach Young Pikes (beste Werfer): Tibor Taras (19), Louis Olinde (17), William McDowell-White (16; 9 Assists).

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