Wichtiges für Weiler: Frisiert Füllkrug die Bilanz?

19.12.2014, 10:34 Uhr
Derby-Held? Im Hinspiel traf Niclas Füllkrug nur Aluminium, diesmal sollen seine früheren Kollegen richtig leiden.

© Sportfoto Zink / WoZi Derby-Held? Im Hinspiel traf Niclas Füllkrug nur Aluminium, diesmal sollen seine früheren Kollegen richtig leiden.

Horrorbilanz der jüngsten Derbys - zieht der Club den Stachel aus seiner gepeinigten Seele? Pokal-Blamage als klassenhöherer Verein, schmeichelhaftes Remis dank Gerald Asamoahs mangelndem Killerinstinkt, Pleite gegen das abgeschlagene Schlusslicht, Backenfutter im vergangenen Sommer - in Nürnberg wacht man noch heute schweißgebadet auf, wenn man an die jüngsten Derbys denkt. Club-Siege gab es in der über hundertjährigen Geschichte des fränkischen Nachbarschaftsvergleichs natürlich zuhauf, der letzte datiert jedoch vom November 2008, als Christian Eiglers Knaller für die bis dato letzten Derby-Glücksgefühle der Cluberer sorgte. Mit einem Sieg am Samstag könnte die Truppe von René Weiler besagte Peinlichkeiten zwar nicht tilgen, zumindest aber ein großes Stück zum Verarbeitungsprozess beitragen.

Fürth führt - wie krisenfest sind Weilers Siegertypen? Schaut man sich die vier Siege in der Amtszeit Weilers an, erkennt man, dass der Club bei allen Erfolgen in Führung ging. Der einzige Rückstand unter der Ägide des Schweizers führte in Braunschweig zur 0:1-Niederlage. Damals, an jenem November-Sonntag im Jahr 2008, ging das Kleeblatt in Nürnberg in Führung, die damals von Michael Oenning angeleitete Mannschaft schüttelte sich kurz und drehte das Derby auf ihre Seite (2:1). Am Samstag ist es alles andere als ausgeschlossen, dass die Spielvereinigung wieder in Führung geht. Kann Weilers Truppe diesmal antworten oder bedeutet ein Fürther 1:0 den Anfang vom Ende?

Doppelagent Füllkrug - decodiert er die Kramer-Defensive? Auch wenn er im bisherigen Saisonverlauf nicht immer überzeugen konnte, so hat Niclas Füllkrug spätestens bei seinem Doppelpack in Aalen gezeigt, dass er ordentlich kicken kann und weiß wo das gegnerische Tor steht. Jetzt steht der Norddeutsche besonders im Blickpunkt, ist er schließlich der einzige Club-Akteur, der schon das weiß-grüne Trikot übergestreift hat. Beim Kleeblatt konnte Füllkrug vergangene Saison nicht restlos überzeugen, jetzt kann er mit seinen Insiderkenntnissen aber dazu beitragen, dass Frank Kramer den Abgang des Flügelspielers im Nachhinein doch ein wenig bereut.

Blick in die Fankurven - bleibt alles friedlich? Bei Derbys stehen seit jeher die Fans besonders im Blickpunkt, erst recht wenn man wie der Club eine lebendige, kreative, aber auch nicht komplett gewaltfreie Fan-Szene im Rücken hat. Beim Hinspiel brannte im Nürnberger Block reichlich Pyrotechnik. Ansonsten blieb es - bis auf den lebensgefährlichen Feuerlöscher-Wurf auf eine U-Bahnfahrerin - nur bei verbalen Provokationen. Bis jetzt dringen aus beiden Lagern eher leise Töne. Doch am Samstag stehen sich beide Fanszenen - von Polizei, Zäunen und 120 Metern Stadioninnenraum getrennt - Auge in Auge gegenüber. Die Hoffnung auf ein friedliches Fußballfest ist dennoch groß, schließlich haben beide Fanlager hinlänglich bewiesen, dass sie mit Choreographien ein Frankenderby in ein Gänsehauterlebnis verwandeln können.

Das Video wird präsentiert von Franken Fernsehen

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