Wieder nix! München verlängert die Ice-Tigers-Malaise

3.1.2016, 18:48 Uhr
Zu spät gefährlich: Die Ice Tigers wachten gegen München zu spät auf.

© Sportfoto Zink / MaWi Zu spät gefährlich: Die Ice Tigers wachten gegen München zu spät auf.

Ein gesundes und ein erfolgreiches 2016 haben sich die Thomas Sabo Ice Tigers an Silvester gewünscht – zwei Tage später, am Sonntagabend, sind diese Wünsche noch nicht in Erfüllung gegangen. Im Gegenteil: Gegen den EHC München gab es die vierte Niederlage in Folge.

Schlafmütziger Start

Bereits nach fünf Minuten hatte ein defensiv allzu passiver Auftritt der Nürnberger den Münchnern zu zwei schnellen Toren verholfen: beim 0:1 durch Steve Pinizzotto hatte sich Marco Nowak in der Verteidigung aushebeln lassen. Pinizzotto nutzte einen Abpraller, nachdem Torhüter Tyler Beskorowany den Schuss von Keith Aucoin noch abgewehrt hatte (4.). Nur 69 Sekunden später musste der Kanadier erneut hinter sich greifen, diesmal hatte Foster höchstselbst seinem Goalie die Sicht genommen und Jerome Samson nicht behindert - die Folge war das 2:0 für die Gäste.

Doch anstatt nun ein Offensivfeuerwerk abzubrennen, hatten die Ice Tigers zunächst hart mit dem Rückstand zu kämpfen. Erst als München zehn Minuten später ein wenig locker ließ, kamen die Gastgeber zu zwei Möglichkeiten, doch Steven Reinprecht zielte allein vor David Leggio links am Tor vorbei (14.), wenig später verpasste Patrick Reimer einen Querpass von Reinprecht um wenige Zentimeter.

Nach der ersten Pause bemühten sich die Ice Tigers um mehr Druck in der Offensive, blieben dort aber zu harmlos. Echte Chancen konnten sie sich selbst bei drei Powerplay-Situationen nicht herausspielen. Kurioserweise war es die Unterzahl-Formation, die noch zu den besten Möglichkeiten kam, doch Reimer und Reinprecht bekamen die Scheibe nicht ins Tor, auch weil den Ice Tigers das nötige Schussglück abhanden gekommen war.

Als auf der anderen Seite Pinizzotto einen Schuss von Florian Kettemer unhaltbar ins Nürnberger Tor zum 0:3 abfälschte, forderte ein Großteil der 6512 Zuschauer, die in die Arena am Kurt-Leucht-Weg gekommen waren, erstmals in dieser Saison lautstark: "Wir wollen euch kämpfen sehen." Dieser Appell erreichte die Mannschaft zu spät in diesem Spiel. Denn das Münchner Tor blieb zunächst wie vernagelt: Brandon Segal und Matt Murley scheiterten aus dem Gewühl heraus. Erst als die Unparteiischen nach 46 Minuten zum Videobeweis baten, hatte Steven Reinprecht die Scheibe aus spitzem Winkel unter die Gästelatte befördert.

Das knipste auch urplötzlich die Begeisterung beim enttäuschten Publikum wieder an, ein völlig losgelöster Patrick Reimer flog fortan regelrecht übers Eis, mit einer Art Offensivrebound rettete er einmal den Puck, hatte aber weiter Pech im Abschluss. Doch der vorbildliche Einsatz des Kapitäns brachte die Energie zurück aufs Eis. Nürnberg drängte, Nürnberg drückte – doch das Glück hatte an diesem Tag allein Steve Pinizzotto gepachtet: mit einem Schlagschuss traf der Münchner kurz vor Ende zum 4:1. Der erneute Anschluss, diesmal von Brandon Segal, kam zehn Sekunden vor dem Abpfiff zu spät.

Nürnberg: Beskorowany; Joslin/Foster, Printz/Klubertanz, Martinovic/Nowak, Weber; Heatley/Steckel/Pföderl, Buzas/Reinprecht/Reimer, Pfleger/Murley/Segal, Möchel/El-Sayed/Oblinger. Tore: 0:1 Pinizzotto (03:49), 0:2 Samson (4:58), 0:3 Pinizzotto (36:02), 1:3 Reinprecht (46:05), 1:4 Pinizzotto (57:30), 2:4 Segal (59:50). - Schiedsrichter: Brüggemann/Schütz. - Zuschauer: 6512.

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