3:2 gegen Heidenheim: Polak erlöst den Club

31.7.2015, 20:20 Uhr
Sieggaranten unter sich: Danny Blum war Nürnbergs Mann der ersten Hälfte, Jan Polak sicherte dem Club den Dreier.

© dpa Sieggaranten unter sich: Danny Blum war Nürnbergs Mann der ersten Hälfte, Jan Polak sicherte dem Club den Dreier.

Der Tag nach der Trennung von Martin Bader hielt dankenswerterweise ein Heimspiel bereit. Somit konnten sich Beobachter ein Bild machen von der Stimmung im Umfeld des 1. FC Nürnberg, der seit Montag und dem 3:6 in Freiburg mal wieder kräftig durchgeschüttelt worden war. Viele Leute haben offenbar erst mal genug von ihrem Lieblings-Club; im Frankenstadion blieb über die Hälfte der 50.000 Plätze leer.

Atmosphärisch deutete zunächst einiges auf einen schönen Fußballabend hin. Die Fans feuerten ihre Mannschaft schon beim Aufwärmen kräftig an; von Solidaritätsbekundungen mit dem Sportvorstand a.D. sah und hörte man: nichts. Was vielleicht auch am Spielverlauf lag: Der Club gewann mit 3:2 (2:1) gegen den Angstgegner von der Brenz, Jan Polak erzielte kurz vor Schluss den Siegtreffer. In der vergangenen Saison war der damalige Bundesliga-Absteiger noch tor- und punktlos geblieben gegen die Elf des Ex-Nürnbergers und Ex-Fürthers Frank Schmidt.

Blum, Blum, Blum!

Am Freitagabend lief es zunächst besser. Schon in der 13. Minute ging der Club in Führung; Torschütze Danny Blum profitierte dabei von Guido Burgstallers energischer Vorarbeit. Der Österreicher eroberte an der Torauslinie den Ball und passte präzise nach ihnen. Nach dem 1:0 ließen sich die Nürnberger in die eigene Hälfte zurückdrängen und mussten bereits vier Minuten später den Ausgleich hinnehmen: Robert Leipertz köpfte eine Flanke von Arne Feick per Aufsetzer in den Winkel (17.).

Die unterhaltsame Partie verflachte nun ein wenig, beide Mannschaften zeigten großen Respekt vor dem Gegner. Die Gastgeber offenbarten bei Flanken in den Strafraum erhebliche Schwächen, während den Heidenheimern zwischenzeitlich etwas die defensive Grundordnung abhanden gekommen zu sein schien. Sekunden vor dem 2:1 fehlte den Gästen die Absicherung, so dass der schnelle Danny Blum nach einem Fehler von Robert Leipertz in eine Eins-gegen-Eins geschickt werden konnte. Seine Hereingabe grätschte, natürlich, Robert Leipertz über die Linie (41.).

Zur Halbzeit hätte es auch 4:2 stehen können, beide Teams suchten zur Freude der Zuschauer ihr Glück in der Offensive. Auf Nürnberger Seite trieb auch Zugang Miso Brecko mehrmals von hinten an, auf der anderen Seite ersetzte überraschend Niklas Stark den nach wie vor nicht einsatzbereiten Linksverteidiger Laszlo Sepsi. Viele Positionswechsel sorgten mitunter für Verwirrung, besonders Danny Blum und Guido Burgstaller tauschten wiederholt ihre angestammten Plätze.

Der FCN wackelt

Nach dem Seitenwechsel drängte der Club zügig auf die Vorentscheidung, fand aber nur selten auch den Weg in den Strafraum. Heidenheim auch nicht, trotzdem stand es nach knapp einer Stunde plötzlich 2:2, weil sich ein verunglückter Schuss von Smail Morabit über Torhüter Thorsten Kirschbaum ins lange Eck gesenkt hatte. Nürnberg wirkte geschockt, Mathias Wittek traf wenig später die Latte, Kevin Kraus verfehlte mit einem Kopfball das Nürnberger Gehäuse knapp.

Der Defensivverbund gab Trainer Rene Weiler wohl nicht nur in diesen Szenen zu denken. Was sich die Nürnberger vorne aufbauten, machten sie hinten wieder kaputt. Ansonsten konnte man ihnen nicht viel vorwerfen. Der Einsatz stimmte, die Laufbereitschaft ebenso, nur nicht das Ergebnis – bis zur 87. Minute. Endstand 3:2 - am Tag nach der folgenschweren Trennung von Martin Bader.

Der Live-Ticker zum Nachlesen!

1. FC Nürnberg: Kirschbaum - Brecko, Petrak, Hovland, Stark - Polak, Behrens - Gislason (77. Füllkrug), Schöpf, Burgstaller (90. +2 Möhwald) - Blum (82. Kutschke)

1. FC Heidenheim: Zimmermann - Strauß, Wittek, Kraus, Feick - Griesbeck, Theuerkauf (66. Theuerkauf) - Schnatterer, Leipertz - Morabit, Frahn (73. Frahn)

Tore: 1:0 Blum (13.), 1:1 Leipertz (17.), 2:1 Leipertz (41., ET), 2:2 Morabit, (59.), 3:2 Polak (86.) | Gelbe Karten: Burgstaller / Theuerkauf | Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock) | Zuschauer: 24.850

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