Wiedersehen: Gießelmanns Fortunen empfangen Fürth

17.2.2018, 05:52 Uhr
Wiedersehen: Gießelmanns Fortunen empfangen Fürth

© Foto: Wolfgang Zink

Das hätte natürlich gepasst in der Vorschau auf das Spiel der Fortuna gegen Fürth: ein Interview mit Kleeblatt-Urgestein Thomas Kleine. Doch der Rekordspieler, den sie in Fürth nach wie vor liebevoll "Thommy" nennen, möchte genau jetzt nichts sagen. Nicht in der Woche vor dem Spiel gegen seinen Ex-Verein, an dem er so sehr hing. Gleich in zwei Phasen seiner Karriere, die ihn mit Leverkusen bis in die Champions League führte, trug er das Trikot mit dem Kleeblatt auf der Brust: von 2003 bis 2007 und von 2010 bis 2015. In 236 Ligaspielen für Fürth hielt er im wahrsten Sinne des Wortes die Knochen hin, traf 15 Mal.

Heute braucht der 40-Jährige seinen Kopf für den Blick aufs große Ganze. Während er seine Ausbildung zum Fußballlehrer macht, ist er Co-Trainer bei Fortuna Düsseldorf. Kleine trat das Erbe von Peter Herrmann an. Für den teuersten Co-Trainer Deutschlands legte der FC Bayern 1,75 Millionen Euro auf den Tisch, 250.000 würden folgen, wenn die Fortuna den Aufstieg verpassen sollte. Jupp Heynckes hatte Herrmanns Verpflichtung zur Bedingung gemacht.

Ex-Fürther zählt zum Düsseldorfer Stammpersonal

Funkel holte sich die Ex-Profis Axel Bellinghausen und Kleine an die Seite und strafte die Kritiker Lügen, die seinen bisherigen Erfolg in Düsseldorf an Herrmann festmachten. Bewährt hat sich ein 4-2-3-1-System. Niko Gießelmann ist links hinten Stammspieler, machte aber zuletzt beim 1:3 in Berlin keine gute Figur. Funkel hatte auf eine Dreierkette umgestellt, die auch solide stand. Doch die hoch stehenden Außenverteidiger brachten die Flügel nicht zu. Diese Düsseldorfer Anfälligkeit könnte eine Chance für die Fürther sein.

Vorne macht der ehemalige KSC-Torjäger Rouwen Hennings die Bälle fest. Normalerweise arbeitet ihm eine gut funktionierende Flügelzange zu: Benito Raman und Genki Haraguchi. Doch Raman fehlt am Samstag gelbgesperrt und der Japaner trug eine Gehirnerschütterung bei einem Horrorunfall gegen Sandhausen davon. Haraguchi und Philipp Klingmann prallten mit den Köpfen zusammen. Sogar auf der Tribüne konnte man hören, wie der Schädel des Sandhäusers brach.

Es kann also durchaus sein, dass der 64-jährige Trainerfuchs Funkel gegen das Kleeblatt eine alte Devise wiederaufleben lässt, mit der er sich einen guten Namen im deutschen Profifußball gemacht hat: Die Defensive gewinnt Meisterschaften.

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