Wirbel um Hallenmängel: Jetzt spricht der Falcons-Chef

22.9.2018, 08:57 Uhr
Wirbel um Hallenmängel: Jetzt spricht der Falcons-Chef

© Sport-/Pressefoto Wolfgang Zink

 NZ: Wie viele Spiel haben Sie schon in einem Zelt gecoacht, Herr Junge?

Ralph Junge: Ich glaube, vier oder fünf in Gotha, und da war immer eine super Stimmung.

Für so ein Zelt gelten wie auch in der Halle die Auflagen der Liga. Was braucht das Zelt denn?

Junge: Eine Kapazität für mindestens 1500 Plätze, VIP-Bereich, eine bestimmten Anzahl von Umkleidekabinen, Livestream, da gibt es einen ganzen Katalog, der erfüllt werden muss.


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Wie ist jetzt der Zeitplan?

Junge: Wenn wir das Heimspiel gegen Hamburg am 20. Oktober erreichen, wäre das der Bestfall. Das Heimspiel gegen Chemnitz am 9. November wäre das auf jeden Fall zu erfüllende Ziel.

Was kostet das Zelt die Falcons?

Junge: Es wird so sein wie bisher, dass wir Miete zahlen. Wir können ja nichts dafür, die Stadt kann auch nichts dafür, es ist halt, wie es ist.

Können Sie dort trainieren?

Junge: Wir werden dort, wie im BBZ, zweimal die Woche trainieren. Tagsüber ist dort Schulsport, Hockey geht komplett rein. Das ist keine Halle für die Falcons, das ist eine Halle für Sport in Nürnberg, für die Stadt.

Wann geht es ins BBZ zurück?

Junge: Ins BBZ geht es nicht zurück.

Nie wieder?

Junge: Ich denke nicht.

Ist das jetzt der entscheidende Schub für das lange gärende Thema Ballsporthalle in Nürnberg?

Junge: Das Thema ist ja da, das ist akut. Und jetzt wird es halt akuter.

Vereinfacht das die Gespräche, die auch schon länger laufen?

Junge: Ja, natürlich. Die Stadt ist sich dessen schon bewusst, nur die Stadt hatte einen anderen Zeitplan als wir. Das ist ja auch legitim. Jetzt wird das Thema forciert. Auch das Zelt ist ja keine Lösung für zehn Jahre.

Was wäre passiert, wenn sich keine Lösung gefunden hätte. Wie nahe standen die Falcons vor dem Aus?

Junge: Ich habe das Szenario gar nicht in Erwägung gezogen, weil die Gespräche mit der Stadt von Anfang an so konstruktiv waren und weil wir der Stadt mit dem Zelt früh eine Option geboten haben. Da war von Beginn an klar, dass das sinnvoll ist und nicht nur uns hilft. Deswegen hatte ich gar keine Zweifel, alle waren an einer Lösung interessiert. So kam keine Weltuntergangsstimmung auf.

Hat das die Spieler beeinflusst?

Junge: Du kannst trainieren, wie du willst, Wettkampf ist etwas anderes. Damit müssen wir umgehen, genauso wie damit, dass wir zunächst nur auswärts spielen. Aber alle Spieler haben gesehen, dass es eine Lösung gibt.

Aktuell sind die Falcons in der Stadt ein großes Thema. Aber fürchten Sie, dass sie bis November wieder vergessen werden?

Junge: Ich glaube eher, das wird eine tolle Geschichte, wenn das erste Spiel ansteht, dass da der Reiz des Neuen ist, dass die Leute sagen, ,da will ich mal hin‘. Das wird sich jetzt vielleicht beruhigen, aber wenn das Zelt steht, kommt wieder ein kleiner Hype auf.

NZ: Also ist das trotz aller Problematik eine Chance?

Junge: Ja, absolut, das kann für uns, aber auch für andere Sportarten in der Stadt eine Chance sein.

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