WM-Aus! HCE-Profi Gorpishin ist zurück im normalen Leben

24.1.2019, 06:00 Uhr
Gegen das DHB-Team feierte Russland noch ein grandioses Unentschieden, wenige Tage später herrscht Frust im russischen Team. Am Sonntag setzte es zum Abschluss eine Niederlage gegen Katar.

© Kay Nietfeld/dpa Gegen das DHB-Team feierte Russland noch ein grandioses Unentschieden, wenige Tage später herrscht Frust im russischen Team. Am Sonntag setzte es zum Abschluss eine Niederlage gegen Katar.

Gestern war mein letzter Tag bei der WM. Die russische Nationalmannschaft zerstreut sich dieser Tage wieder, ich bin noch in Köln mit ein paar Jungs, wir wollen noch so viel von der Weltmeisterschaft mitnehmen, wie möglich. Dann geht es über Hildesheim, wo meine Eltern leben, zurück nach Erlangen. Ich bin gerade am Verhandeln, ob ich noch zwei, drei Tage Urlaub bekommen kann, bevor ich dann mit in die Vorbereitung auf die Restrunde in der Bundesliga und in der dritten Liga beim HC Erlangen einsteige.

Der Blick zurück auf meine erste WM mit Russland hinterlässt gemischte Gefühle. Ich denke, wir haben mit unserem jungen Team gezeigt, dass wir mit Mannschaften wie Deutschland oder Frankreich an guten Tagen mithalten können. Wir haben aber auch gesehen, dass wir, wenn wir nicht voll auf der Höhe sind, gegen jeden verlieren können – wie zum Schluss gegen Katar. Daraus müssen wir lernen, bald steht die EM-Qualifikation an. Damit kommen neue Ziele.


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Für mich persönlich war die WM natürlich ein unglaubliches Erlebnis. Für jeden Sportler ist so ein Ereignis der Lohn für jahrelange, harte Arbeit, für so viele Entbehrungen und so viel Mühe. Aber jetzt gilt es, wieder ins "normale" Leben zurückzufinden: Ich bin wieder Student, muss an die Uni und in die Hiersemannhalle zum Training. Das hilft, dass man nach diesem Abenteuer auf dem Boden bleibt.

Will von der WM profitieren

Die größte Umstellung wird aber sein, dass ich wieder selber kochen und abspülen muss zu Hause. Nach sechs Wochen in Hotels war das schon sehr angenehm, sich darum nicht kümmern zu müssen.

Sportlich will ich von der WM profitieren. Ich meine, ich konnte schnuppern, wie es ist auf der Bühne der ganz Großen und ich habe gesehen, dass ich das Zeug habe, da mitzuhalten. Ich will natürlich Handballspielen und nicht nur dauerhaft auf der Bank sitzen. Aber groß aufsprechen ist nicht die Sache von uns Handballern. Gerade mit 21 Jahren ist mir bewusst, dass ich nur mit Arbeit und Fleiß meine Situation verbessern kann. Da werde ich jetzt alles dafür geben – und dann schauen wir, wie es weiter geht.

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