WM: Pferd stirbt - drei Reiter verletzt

28.8.2014, 21:00 Uhr
Der Distanzritt litt unter den Regenfällen der zurückliegenden Tage. Der Boden war an einigen Stellen tief und morastig und nur bei den Strecken am Strand perfekt.

© dpa Der Distanzritt litt unter den Regenfällen der zurückliegenden Tage. Der Boden war an einigen Stellen tief und morastig und nur bei den Strecken am Strand perfekt.

Der Tod eines Distanzpferdes und drei Reiter im Krankenhaus haben den vierten Tag der Reitsport-WM in der Normandie überschattet und die Stimmung empfindlich gedämpft. „Das ist wirklich keine erfreuliche Situation“, kommentierte der deutsche Verbands-Boss Breido Graf zu Rantzau am Donnerstag. Die gestürzte Reiterin Claudia Romero Chacon aus Costa Rica hatte bei dem Unfall noch Glück, dass sie den Sturz überlebte. Sie wurde mit dem Notarztwagen ins Krankenhaus von Avranches gebracht. Sie habe Brüche und innere Verletzungen, teilte der Weltverband FEI mit. Ihr Zustand sei ernst, aber stabil.

Während das deutsche Distanz-Team angesichts der schwierigen Bedingungen mit morastigem Untergrund rund um Sartily komplett ausschied, bereiteten sich die Dressurreiterinnen nach einer langen Feier in Caen mit einem leichten Training auf die Kür am Freitag vor. „Das sind nur lockere Übungen“, sagte Equipe-Chef Klaus Roeser, der mit dem Team bis vier Uhr am Morgen in einem Irish Pub gefeiert hatte. „Wir hatten viel Spaß“, berichtete Roeser über die Party, bei der Team-Gold sowie Einzel-Silber für Helen Langehanenberg und Bronze für Kristina Sprehe gefeiert wurde.

Für die letzte Medaillen-Entscheidung in der Dressur kündigte Langehanenberg „Angriff“ an. In der Kür will die 32-Jährige aus Billerbeck nach Gold greifen und Special-Weltmeisterin Charlotte Dujardin schlagen. „Ich halte das nicht für unmöglich“, sagte Langehanenberg: „Wir sind schon nah dran.“

Weitere Medaillen möglich

Auch Sprehe kündigte an: „Ich gebe noch mal Gas!“ Nach Mannschafts-Gold und Bronze im Special „habe ich keinen Druck mehr“, sagte die 27-Jährige aus Dinklage. Bundestrainerin Monica Theodorescu hält zwei weitere Einzelmedaillen in der Kür für möglich: „Beide haben tolle und anspruchsvolle Küren“, sagte sie: „Es wird bestimmt genauso aufregend wie im Special.“

Spannung verspricht auch die Vielseitigkeit. Nach dem ersten Tag der Dressur liegt das deutsche Team auf Rang eins. Titelverteidiger Michael Jung ist allerdings ebenso mit einem enttäuschenden Dressur-Ergebnis gestartet wie Ingrid Klimke.

Jung erhielt für seine Prüfung mit Rocana 40,7 Strafpunkte. Der Doppel-Olympiasieger von London musste in Haras du Pin mit der erst neunjährigen Stute reiten, weil sich sein Erfolgspferd Sam kurz vor der WM verletzt hatte. „Es hat Vor- und Nachteile, wenn man beginnt“, sagte der deutsche Startreiter: „In der Dressur ist es eher ein Nachteil.“ In der Einzelwertung liegt Jung auf Rang zwei vor Klimke (Münster) mit Escada (41,2). Es führt der Brite William Fox-Pitt mit Chilli Morning (37,5).

Wallach prallt gegen Baum

Der Distanzritt in der Nähe von Sartilly litt unter den Regenfällen der zurückliegenden Tage. Der Boden war an einigen Stellen tief und morastig und nur bei den Strecken am Strand perfekt. Das Pferd Dorado sei aber nicht ausgerutscht, teilte der Veranstalter mit. Der Wallach sei gegen einen Baum geprallt, hieß es in einer Pressemitteilung. Zwei weitere Reiter sind laut FEI im Krankenhaus, ein Starter aus Uruguay wegen eines Oberschenkelbruchs und einer aus Costa Rica wegen Nackenschmerzen.

Von den deutschen Startern waren schon gegen Mittag vier ausgeschieden, nachmittags war auch für Melanie Arnold (Kirchheim) mit Sevinc Schluss. „Es hat bei diesen Bedingungen keinen Sinn weiter zu reiten“, sagte Gabriela Förster aus Naumburg, die mit Priceless Gold aufgab.

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