WTA in Nürnberg: Auch Witthöft scheidet dramatisch aus!

25.5.2017, 18:03 Uhr
Ganz bitteres Viertelfinal-Aus für Carina Witthöft: Beim WTA-Turnier in Nürnberg vergab die Deutsche fünf Matchbälle.

© Sportfoto Zink/DaMa Ganz bitteres Viertelfinal-Aus für Carina Witthöft: Beim WTA-Turnier in Nürnberg vergab die Deutsche fünf Matchbälle.

Nach dem Schock um Sandplatzkünstlerin Laura Siegemund ist Talent Carina Witthöft mit Verletzungssorgen als letzte Deutsche beim Tennis-Turnier in Nürnberg gescheitert. Mit einem dick bandagierten rechten Oberschenkel und nach fünf vergebenen Matchbällen verlor die 22-Jährige am Donnerstag ein spannendes Viertelfinale gegen Barbora Krejcikova aus Tschechien 6:3, 3:6, 6:7 (2:7).

"Auf jeden Fall bin ich enttäuscht. Die Verletzung stört und ärgert mich noch mehr, so etwas ist immer ätzend. Ich habe eigentlich nur 30 Prozent gespielt", sagte Witthöft und haderte drei Tage vor dem French-Open-Auftakt mit ihren "sehr doll" verhärteten Adduktoren. Im entscheidenden Durchgang kämpfte sich die Hamburgerin nach einem 3:5-Rückstand zurück und hatte beim 6:5 große Chancen auf ihren zweiten Halbfinaleinzug in diesem Jahr.

Nach 2:28 Stunden musste sie sich aber einer ebenfalls gehandicapten Gegnerin geschlagen geben. Gegen die Qualifikantin Krejcikova hatte Siegemund einen Tag zuvor mit einer Knieverletzung aufgeben müssen. Erstmals seit 2014 ist keine Deutsche im Halbfinale dabei.

"Es hat geknackt"

Das mit 250.000 Dollar dotierte Sandplatz-Event wird damit auch nach der 5. Auflage weiter auf seine erste deutsche Siegerin warten. Stuttgart-Siegerin Siegemund war dies wohl am ehesten zuzutrauen gewesen. Doch am Mittwoch hatte sich vor den Augen von Bundestrainerin Barbara Rittner ein Tennis-Drama abgespielt.

Gegen Krejcikova stand es nach 2:34 Spielzeit aus Sicht von Siegemund 6:4, 5:5, als die Metzingerin sich am Knie verletzte, mit Schmerzen liegenblieb und vom Platz getragen werden musste. Rittner hakte die Teilnahme ihres Schützlings am zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres sofort ab: "Sie wird Paris nicht spielen können", sagte die Fed-Cup-Teamchefin: "Es hat geknackt, sie hat Schmerzen."

Die Diagnose wollte Siegemund nach Angaben des Nürnberger Turniers selbst verkünden. Besonders bitter war ihr Rückschlag in jedem Fall, traute ihr die Bundestrainerin doch bei den French Open sogar das Halbfinale zu. "Laura hat die Form ihres Lebens. Sie ist auf dem Zenit ihrer Karriere", sagte Rittner.

Duell zweier angeschlagener Spielerinnen

Auch das Viertelfinale von Witthöft gegen Krejcikova war ein Duell zweier angeschlagener Tennisspielerinnen. Krejcikova, nur Nummer 254 der Welt, war rund um das rechte Knie dick bandagiert. Nach dem ersten Satz rief die Tschechin die Physiotherapeutin. Es schien beinahe so, als würde sie resignieren und zurückziehen. Drei hautfarbene Tapestreifen auf der Innenseite des rechten Oberschenkels zu Beginn deuteten darauf hin, dass auch Witthöft nicht sorgenfrei ins Match ging.

Zunehmend lief die Weltranglisten-80. erreichbar erscheinenden Bällen nicht mehr hinterher. Nach dem zweiten Satz ließ sich auch Witthöft behandeln und sich um den Oberschenkel einen Verband anlegen. Obwohl es im ersten Durchgang im Adduktorenbereich "doll reingefahren habe", ging Witthöft davon aus, bei den French Open in Paris antreten zu können. "Ich lasse mich heute und morgen viel behandeln. Aber ich bin zuversichtlich, dass ich das in den Griff bekomme", sagte sie.

Im Achtelfinale des zweiten deutschen Damen-Turniers hatte die 1,76 Meter große Rechtshänderin noch gegen die an Nummer sechs gesetzte Julia Görges gewonnen und Hoffnungen geweckt. Mit 6:1, 7:5 setzte sich Witthöft gegen ihre Fed-Cup-Kollegin aus Bad Oldesloe durch.

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