Zu oft Gelb: Club-Kämpfer Leibold gibt sich geläutert

20.4.2016, 20:44 Uhr
Für den Saison-Endspurt "brauchen wir einen klaren Kopf", sagt Club-Ankurbler Tim Leibold.

© Sportfoto Zink / DaMa Für den Saison-Endspurt "brauchen wir einen klaren Kopf", sagt Club-Ankurbler Tim Leibold.

Zum Zuschauen verurteilt zu sein wie bei der 1:2-Niederlage in Karlsruhe empfindet er („Ich kann der Mannschaft nicht helfen“) als schlimme Bestrafung. Doch dieses leidige Thema hakt er ab. Mehr bewegen ihn die zwei Ausrutscher und damit das Ende der stolzen Erfolgsserie. "So richtig können wir das nicht erklären", meint er, "denn das war nicht unser Niveau."

"Wir müssen wieder aufwachen"

Leibold ist Realist und kein Fantast und hat deshalb das Rennen um den direkten Aufstieg mit dem Hinweis auf den stattlichen Vorsprung des SC Freiburg und von RB Leipzig ad acta gelegt. Aber Rang drei und damit die beiden Relegationsduelle dürfe man auf gar keinen Fall verspielen, pocht er auf die Wende. "Wir müssen wieder aufwachen und brauchen einen klaren Kopf", nennt er seine Vorstellungen. Denn schließlich flößen die drei nächsten Gegner Union Berlin (Heimspiel am Samstag), Eintracht Braunschweig (auswärts) und Mitbewerber FC St. Pauli großen Respekt ein. Leibold schätzt die Truppe aus der Hauptstadt enorm: "Die haben zuletzt nicht mehr verloren und auch keine Gegentore zugelassen. Und mit Bobby Wood besitzen sie einen gefährlichen Stürmer."

Kreisen am Valznerweiher inzwischen Gedanken über mögliche Gegner in der Relegation? Davon will der ehrgeizige Schwabe nichts wissen. Dass ihm ein Duell mit dem VfB Stuttgart - bei ihm spielte er einst in der Jugend und der zweiten Mannschaft - wenig behagen würde, versteht sich von selbst. Im Fall eines Falles aber dürfe die Verbundenheit zum Heimatverein, dies versichert er glaubhaft, nicht die geringste Rolle spielen.

Maultaschen mit der Post

Und schließlich ist die Bundesliga ein Ziel, das ihm beim VfB verwehrt war. Leibold fühlt sich beim Club pudelwohl und sieht hier gute Möglichkeiten, sich weiterentwickeln zu können. Er kommt mit seinen Kollegen klar und auch mit der fränkischen Küche. Ein Umstand, der angesichts der Vorliebe der Schwaben für die Spezialität Maultaschen erfreulich ist. Doch das mögliche Problem hat der 22-Jährige ideal gelöst, wie er schmunzelnd erzählt: "Meine Oma kocht mir immer welche und schickt sie mit der Post."

Doch in diesen Tagen spielen leibliche Genüsse natürlich keine Rolle, es zählt nur die Rückkehr zum Erfolg. Die Mannschaft müsse zurückfinden zu ihren Tugenden, die zu der stolzen Erfolgsserie geführt haben. Der geläuterte Gelbsünder will dazu, wie er verspricht, in den restlichen vier Begegnungen seinen Beitrag leisten.

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