Neustart heute! Schwartz fordert neue Club-Serie

3.12.2016, 09:17 Uhr
Hilft doch nix! Alois Schwartz und Tobias Kempe wollen eine neue Serie starten.

© Sportfoto Zink / DaMa Hilft doch nix! Alois Schwartz und Tobias Kempe wollen eine neue Serie starten.

Stuttgart ist passiert. Ändern am ernüchternden Ergebnis und der Wahrnehmung, dass der VfB am Montag den deutlich zielstrebigeren und effektiveren Fußball spielte und daher aktuell eher ein Aufstiegsanwärter ist als der FCN, kann man eh nicht mehr. Das denkt sich wohl auch Alois Schwartz. Und so war der Club-Coach am Donnerstag bemüht, das 1:3 am Neckar abzuhaken – nicht aber ohne im gleichen Atemzug eine Kampfansage zu machen!

"Wir orientieren uns nur an uns" 

“Das Stuttgart-Spiel wird uns keinen Knacks geben. Unsere Serie ist gerissen, jetzt schauen wir, dass wir eine neue starten“, lässt Schwartz die Muskeln spielen. Dass man im Zweitliga-Ranking durch die Niederlage vorerst nur Mittelmaß ist, ficht Nürnbergs Chefentwickler dabei nicht an. “Wir orientieren uns nicht an der Tabelle, sondern an uns“.

Dass der Club sein ganzes Leistungsvermögen am Samstag auf den Rasen bringen muss, um gegen Sandhausen eine neue Erfolgsgeschichte beginnen zu lassen, weiß der Trainer besonders gut. Die Kurpfälzer, die vor den Toren Heidelbergs am kleinsten Standort der Liga nun schon über Jahre hinweg aus ihrem begrenzten Budget das Maximum herausholen, haben sich im Unterhaus etabliert. Dafür verantwortlich von 2013 bis Mitte diesen Jahres war in vorderster Front: Alois Schwartz.

Am Hardtwald schärfte der Ex-Profi sein Profil als Trainer. Dreimal hintereinander hielt der jetzige Club-Coach mit dem SVS nicht nur die Klasse, sondern platzierte den Verein aus dem 15.000-Einwohner-Städtchen im Mittelfeld des Zweitliga-Klassements. “Natürlich kenne ich sie in- und auswendig, ich habe die Mannschaft ja auch zusammengestellt“, betont der 49-Jährige, für den das Spiel am Samstag logischerweise “kein Spiel ist wie jedes andere“ ist. Dass Schwartz im Sommer Sandhausen kurzerhand den Rücken kehrte, um in Nürnberg die Nachfolge von René Weiler anzutreten, sei aus SVS-Sicht “für alle Beteiligten nicht glücklich gewesen“.

"Keine bösen Worte mehr"

Besonders vom Zeitpunkt her, wie der Club-Trainer weiß. Sandhausen musste zunächst ohne Coach in die Vorbereitung starten, was nicht nur Jürgen Machmeier, dem Präsidenten und tatkräftigen Förderer des Vereins, sauer aufstieß. Dass es inzwischen “keine bösen Worte mehr gebe“, hängt neben Schwartz‘ Verdiensten um die Sandhäuser wahrscheinlich damit zusammen, dass diese auch unter der Anleitung von Kenan Kocak in Liga zwei enorm erfolgreich sind. Nürnbergs Gast, dem Schwartz Charakterstärke, mannschaftliche Geschlossenheit und ein stets kompaktes Auftreten attestiert, ist nicht nur punktgleich mit dem FCN. Er ist in der Tabelle aufgrund des besseren Torverhältnisses sogar einen Platz besser notiert.

Aufpassen muss der Club auf Angreifer Andrew Wooten. Der gebürtige Bamberger, der mit Alois Schwartz bereits in Kaiserslautern arbeitete, hat schon sieben Glocken gemacht in dieser Saison. Fehlen wird den Sandhäusern Thomas Pledl: Der schnelle Ex-Fürther muss aufgrund einer Gelbsperre in Nürnberg aussetzen. Nicht mehr aussetzen muss auf der Gegenseite wahrscheinlich Tim Matavz. Der für das Angriffsspiel des FCN extrem wertvolle Stoßstürmer war am Mittwoch nach seinem Syndesmosebandanriss ins Mannschaftstraining zurückgekehrt und hätte - so sagt Schwartz - die Belastung in diesem “gut überstanden“. Zumindest zum Kader dürfte der Slowene also gehören.

Brecko beginnt - Für Leibold ist 2016 wohl vorbei

Festgelegt hat sich Schwartz derweil auf der rechten Abwehrseite. Miso Brecko wird nach abgesessener Gelbsperre anstelle von Patrick Kammerbauer wieder dort beginnen. Ob der bereits in Stuttgart eingewechselte Georg Margreitter ins Abwehrzentrum rückt, bleibt abzuwarten. Der Vorarlberger - zu Beginn der Runde und vor seiner Verletzung dort gesetzt - ist erkältet. Definitiv passen gegen den SVS muss Tim Leibold, der immer noch an einer hartnäckigen Schambeinreizung laboriert und möglicherweise sogar bis zur Winterpause ausfällt.

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