Zweimal WM-Silber für Erlanger Ruderer

29.8.2016, 11:57 Uhr
Zweimal WM-Silber für Erlanger Ruderer

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Neben Jonathan Schreiber und Lasse Grimmer war auch Julian Schneider dabei, der aber seit einem Jahr in Mainz studiert und für den dortigen Ruderverein startet. In der Altersklasse U 23 waren Schreiber und sein Würzburger Partner Joachim Agne mit großen Ambitionen an den Start gegangen. Die Deutschen Meister im Leichtgewichts-Doppelzweier hatten sich für einen Start in dieser Bootsklasse entschieden; eine Medaille war das Ziel.

Erfolg mit höchster Schlagzahl

Mit einem deutlich herausgeruderten Vorlaufsieg lief zunächst alles nach Plan bis zum Halbfinale: Das Duo startete gut und lieferte sich von Beginn an einen Bord-an-Bord-Kampf mit den anderen Teams. Im Rennverlauf immer ganz knapp auf Platz vier liegend reichte ein furioser Endspurt (Schlagzahl 40 auf den letzten 200 Metern!) nicht mehr, um die Slowaken noch vom dritten Platz zu verdrängen. Am Ende fehlten nur 3/100 Sekunden, weniger als eine Bugballbreite, zum Einzug ins Finale.

Im B-Finale hielten sich die beiden schadlos und kamen bei ihrem souveränen Start-Ziel-Sieg mit einer guten Bootlänge Vorsprung ins Ziel. Für Schreiber, der erst seine erste Saison in der Männerklasse absolviert, ein respektables Trostpflaster.

Spannend ging es auch im „leichten“ U-23-Doppelvierer zu. Das Quartett mit Julian Schneider hatte sich ebenfalls mit einem Vorlaufsieg direkt für das Halbfinale qualifiziert. Wieder Dramatik pur fast über die gesamte Renndistanz: Erst nach der 1000-Meter-Marke konnte sich das deutsche Boot von den Australiern absetzen und im Endspurt um eine gute halbe Länge davonziehen. Mit Platz drei hinter Italien und Kanada war der Finaleinzug geschafft.

Dann das Finale: Das deutsche Boot, diesmal mit einem perfekten Start, liegt nach 500 Metern eine knappe Luftkastenlänge vor Großbritannien und Italien und kann den Vorsprung bis zur 1000-Meter-Marke sogar etwas ausbauen. Nach einem druckvollen Zwischenspurt gehen die Briten mit knapper Führung in das letzte Streckenviertel. Das deutsche Quartett kann trotz großartigem Kampf (Schlagzahl 43 auf den letzten 200 Metern) nicht mehr herankommen. Aber der furiose Schlussspurt der Italiener wird erfolgreich abgewehrt – Silbermedaille mit 6/100 Sekunden Vorsprung (Zeit 5:54,48 Minuten). Nur jeweils im Sekundenabstand dahinter die Teams aus Kanada, Irland und Schweden.

Gelungener Einstand

Grimmer startete in Rotterdam als Schlagmann des U 19-Vierers mit Steuermann. Und der WM-Einstand gelang nach Maß. Im Vorlauf lag das Quartett (hinter Grimmer im Boot Jan Harder/Hamburg, Oliver Peikert/Nürtingen und Tom Hinrichs/Limburg) zunächst nur auf Platz drei, sicherte sich mit einem starken letzten Streckenviertel noch knapp den Sieg vor dem türkischen Boot.

Es folgte ein hochkonzentriertes Finalrennen. Deutschland behauptet sich vom Start weg auf Platz zwei hinter den favorisierten Italienern, die im gesamten Rennverlauf eine halbe Länge Führung halten können. Dahinter kämpft das Team von Grimmer gegen die USA und Serbien um die Plätze. Das vehemente Finish der beiden Konkurrenten genügt nicht: Für Grimmer erfüllt sich mit der Silbermedaille ein Traum und der Ruderverein freut sich über den größten sportlichen Erfolg seiner 105-jährigen Geschichte.

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