Standort von geplanter Senioreneinrichtung entschieden

28.4.2016, 10:03 Uhr
Standort von geplanter Senioreneinrichtung entschieden

© Marktgemeinde Feucht

Lediglich Gerd Steuer (UCS) wollte weiter am Standort Kirchweihplatz festhalten. Bürgermeister Konrad Rupprecht begrüßte das Ergebnis: "Jetzt sind wir auf dem richtigen Weg." Verwaltung und Marktgemeinderat hatten in den vergangenen Wochen und Monaten viel Energie dafür verwendet, endlich zu einem Ergebnis zu kommen. Die im Gespräch befindlichen Standorte Walburgisheim, Altdorfer Straße, Kirchweihplatz, Försterweg/Freibad und Neuer Friedhof/Zeidlersiedlung wurden schalltechnisch voruntersucht und städtebaulich näher betrachtet.

Der Beschluss bedeutet, dass nun für den gefundenen Standort das notwendige Bauleitplanverfahren sowie alle dazugehörenden Planungen, Verträge und Vereinbarungen für die Errichtung einer Senioreneinrichtung in die Wege geleitet werden.

Drei mögliche Betreiber

Ziel der Einrichtung ist Wohnen für Menschen aller Pflegestufen, Tages- und Kurzzeitpflege, Betreuung und Pflege für Demenzerkrankte und ein "stationärer" Pflegedienst. Die Senioreneinrichtung soll zwischen 80 und 120 Plätze bekommen. Eine Einrichtung für Betreutes Wohnen ist allenfalls untergeordnet vorstellbar. Optional können Einrichtungen wie Café, Praxen etc. mit eingeplant werden.

Wer als Betreiber/Investor in Frage kommt, soll nun die Verwaltung in einer weiteren Runde abklären. Beworben haben sich die Rummelsberger Diakonie, der AWO Kreisverband Nürnberger Land und das BRK. In dieser Runde soll abgeklärt werden, wie die Bewerber das beschlossene Konzept umsetzen wollen. Bürgermeister Rupprecht: "Was wir beschlossen haben, ist die Grundlage für die anstehenden Gespräche."

Derzeit erhebe sich deswegen auch nicht die Frage (sie wurde von der SPD aufgeworfen), ob nicht der Markt selbst als Investor auftrete, was z.B. in Pyrbaum der Fall war. Allerdings war dort kein Investor zu finden, was ja in Feucht nicht der Fall ist. Für die Gespräche kam von Marktrat Herbert Bauer der Hinweis darauf zu drängen, dass bei der Vergabe der Plätze bevorzugt Feuchter Bürger berücksichtigt werden.

Die Rummelsberger Diakonie und der AWO Kreisverband sind als mögliche Betreiber und Investoren unstrittig. Für Verhandlungen mit ihnen fiel der Beschluss einstimmig.

Skepsis gegenüber BRK

Weil die SPD das BRK von vorneherein ausschließen wollte, weil dort ein Konzept mit einem privaten Investor verfolgt wird, beantragte man darüber eine eigene Abstimmung. Mit 14:10 Stimmen entschied man, auch mit dem BRK in Verhandlungen einzutreten.

Eingangs hatte Bauamtsleiter Andreas Brandmann in groben Zügen die Thematik noch einmal erläutert und darauf hingewiesen, dass es bei allen in Betracht kommenden Grundstücken lärmrechtliche Probleme gibt, die man aber mit entsprechender Bebauung und Schallschutzmaßnahmen in den Griff bekommen kann.

Für die CSU-Fraktion machte Karin Reiwe deutlich, dass der Standort Neuer Friedhof/Zeidlersiedlung der optimale sei. Erfreut sei man, dass dies auch die Bürger so sehen. "Wenn wir jetzt alle an einem Strang ziehen, dann kommen wir schnell weiter", war ihre abschließende Feststellung.

Bekannte Argumente um Standort Kirchweihplatz

Ines Stelzer (SPD) betonte, dass zwar der Kirchweihplatz als Standort am zentralsten liege und man mit innovativen Ideen auch die Kirchweih künftig hätte durchführen können, aber auch das Grundstück in der Zeidlersiedlung im Besitz der Gemeinde sei. "Nicht die perfekteste Lösung, aber annehmbar", brachte sie die Standortbewertung auf den Punkt. Sie verwies auch auf die Umfrage der SPD (wir berichteten), in der eindeutig dieser Platz favorisiert wurde. Gerd Steuer (UCS) wiederholte seine bekannten Argumente für den Standort Kirchweihplatz.

Hier müssten keine Bäume gefällt werden, was am Neuen Friedhof/Zeidlersiedlung aber nötig sei. Hier komme zudem der Lärm von drei Seiten und deswegen bauseits kaum in den Griff zu bekommen. Dafür notwendige finanzielle Aufwendungen würden die Wirtschaftlichkeit schmälern. Außerdem sieht er die Idylle am Platz der Waldbestattungen "massiv gestört". Hermann Hagel (Grüne) betonte, dass die größere Fläche für den Standort Zeidlersiedlung spreche.

Das Beispiel Pyrbaum hebe bei der Besichtigungsfahrt gezeigt, dass es wohltuend sei, wenn Platz vorhanden ist. Für die Franken fand Christian Niklol, dass in der Zeidlersiedlung der richtige Platz für dieses Projekt sei. Er hatte bereits einen Vorschlag zur Infrastruktur parat: Ein Kreisverkehr an der Kreuzung zur Röthenbacher Straße könnte dem einfahrenden Verkehr den Schwung nehmen. Außerdem würde so der gefährliche Fußgängerüberweg verschwinden.

 

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