Startschuss für Stadtentwicklungskonzept fällt 2015

13.10.2014, 13:00 Uhr
Startschuss für Stadtentwicklungskonzept fällt 2015

© Michael Müller

"Grün für alle" heißt der wohlklingende Arbeitstitel, der damit auch gleich einen bestimmten Anspruch formuliert. Die Stadtpromenade, die entlang einer Grünachse vom Brunnenplatz südlich des Rathauses bis zur Langenäckerstraße führt, soll für jede Altersgruppe etwas bieten. Einstimmig hat der Stadtrat nun den Bau der zentralen Wegeverbindung beschlossen. Außerdem wurde das Landschaftsarchitekturbüro Taurorat beauftragt, verschiedene „Handlungsoptionen“ entlang der Promenade zu überarbeiten. Im Gespräch sind folgende Themen: Kneippen, beziehungsweise Wasserspiele für Kinder; ein Sport- und Spielplatz mit intensiver Nutzung; ein Treffpunkt „Boule“; ein Mehrgenerationen-Fitnesspark sowie ein weiteres Freizeitangebot im Bereich des neuen Kinderhorts im Schulzentrum Kreutles. Achten sollen die Fachleute bei ihrer weiteren Planung, auch das hat der Stadtrat in seinem Beschluss eindeutig formuliert, auf Dinge wie Unterhalts- und Folgekosten, Überwachung und Sozialkontrolle, zudem die unterschiedlichen Nutzeransprüche und Wünsche.

Erste Überlegungen hatten die Landschaftsarchitekten den Kommunalpolitikern bei einer Klausurtagung Mitte September vorgestellt. Dabei wurde generell große Zustimmung signalisiert, aber auch der Wunsch nach tiefer gehenden Planungen. Außerdem sollen die Oberasbacher informiert und beteiligt werden – wann und in welcher Form, das sagte Bürgermeisterin Birgit Huber bei einem Gespräch mit den Fürther Landkreisnachrichten, sei derzeit noch offen.

Weitgehend konkret sind momentan eigentlich nur zwei Dinge: Als Rückgrat des insgesamt 3,6 Hektar großen Areals soll der neue Weg inklusive Beleuchtung gebaut werden. Die Linienführung steht noch nicht im Detail fest, allerdings wird es im Vergleich zur bereits bestehenden asphaltierten Verbindung Verschwenkungen geben. Auf der Höhe des DJK-Sportplatzes sollen Spaziergänger dann auch westlich um das alte Bauhofareal, das freizuräumen ist, herumgeleitet werden. In dem kleinen Wäldchen könnte künftig ein MehrgenerationenSpiel- und Sportplatz zu körperlichen Aktivitäten einladen. Die beiden bestehenden Boulebahnen werden verlegt, eine dritte eventuell gebaut. Auf jeden Fall sollen sie sich entlang des neuen Wegs gruppieren.

Blick Richtung Asbachgrund

Wer sich vom Brunnenplatz hinter dem Rathaus über die neue Achse Richtung Süden auf den Weg macht, soll dann bereits die Sicht über die Promenade genießen können. Dieser „optischen Öffnung“ fällt nicht nur eine wenig ansehnliche Betonmauer zum Opfer. Auch Schnitt- und Rodungsarbeiten sind vonnöten. Dabei sollen freilich die großen Bäume verschont werden und vornehmlich das Buschwerk weichen. Ein oder zwei Sitzstufen sind angedacht, auf denen Spaziergänger verweilen und Richtung Asbachgrund blicken.

Zwar liegt die Fläche im Gültigkeitsbereich eines mehr als 35 Jahre alten Bebauungsplans, der für die vorgesehenen Maßnahmen jedoch nicht zeitaufwändig geändert werden muss. Das Landratsamt habe bereits mitgeteilt, dass man mit sogenannten „Freistellungen“ arbeiten könne, sagte die Bürgermeisterin.

Dass Politikern und Planern bei der weiteren Ausarbeitung ein durchaus schwieriger Spagat zwischen Wünschen, Möglichkeiten und Rücksichtnahme auf die Anlieger bevorsteht, verdeutlicht die Niederschrift der Klausurtagung. So ist im Gespräch, die Tore auf dem bestehenden Bolzplatz zu entfernen, ob die Fußballer dafür auf einem Minispielfeld kicken dürfen, scheint fraglich. „Heftige Anwohnerproteste wahrscheinlich! Sensibles Umfeld“, vermerkt das Protokoll. Auf jeden Fall soll der Raum besser genutzt werden und mehr Angebote für Kinder bereitstellen.

Klärungsbedarf gibt es auch beim Thema „Kneippen“. Soll es eine klassische Kneippanlage geben oder vielleicht dazu noch eine Wasserspielmöglichkeit für Kinder? Wie hoch wären die Kosten? Und sollte dieser Bereich gleich in unmittelbarer Nähe unterhalb des Brunnenplatzes angesiedelt sein? Es sei sehr vieles „ziemlich offen“, meint Bürgermeisterin Birgit Huber, die sich allerdings dennoch freut, dass das Projekt im nächsten Jahr mit einer Baumaßnahme startet und die Zustimmung im Stadtrat einhellig ist.

Ein Posten im Haushalt 2015 – der Etat muss erst noch beraten und abgesegnet werden – sieht 600.000 Euro für „Grün für alle“ vor. Planung und Weg könnten dann realisiert werden. Und natürlich gibt es Zuschüsse: 150.000 Euro erwartet Kämmerer Alwin Schmiedl.

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