Technik und Nostalgie im Fahrradmuseum Pflugsmühle

15.11.2014, 08:54 Uhr
Technik und Nostalgie im Fahrradmuseum Pflugsmühle

© Foto: Hess

Früher war das Fahrradmuseum im alten Wassermungenauer Schulhaus, doch dort ist nur noch Lager. Der Ausstellungsraum ist jetzt in der Pflugsmühle bei Spalt, in einer Scheune.

Fahrrad mit zwei Ketten

Dort sind rund 160 Räder aller Art ausgestellt, von den manche echte Raritäten sind. So zum Beispiel mehrere Hochräder, ein Liegerad, ein Fahrrad mit Kardan-Antrieb oder die ersten Fahrräder mit Hilfsmotoren. Aus denen entwickelten sich später die Mopeds. Ein Beispiel dafür ist das „Miele“-Fahrrad von 1937 mit zwei Ketten (eine fürs Treten eine für den Motor) und einem Nummernschild aus der Nachkriegszeit mit den Buchstaben AB, wobei A für Amerika steht (amerikanische Besatzungszone), B für Bayern.

Ausgestellt sind auch zwei Feuerwehr-Fahrräder, Post-Fahrräder, Kinder-Fahrräder, mehrere Rennmaschinen und natürlich etliche Alltagsräder von früher.

Darunter sind auch Räder, die gebaut wurden, um dem Auto Paroli zu bieten oder es zu ergänzen. Zum Beispiel ein „Schiebefahrrad“ von „Hercules“. Bei diesem Gefährt mit kleinen Rädern kann man den Rahmen zusammenschieben, damit es im Kofferraum Platz hat. Im Handel war es erhältlich unter der Bezeichnung „Auto-Velo“.

Zum Aufschieben war auch der Gepäckträger an einen anderen Rad.

Für den Kofferraum gedacht

Ebenfalls für den Kofferraum gedacht war ein Klapprad der Marke „Victoria“ mit Reifengröße 26 Zoll.

Zu sehen sind in dem Fahrrad-Museum auch interessante Entwicklungen, wie ein „Adler“-Fahrrad von 1935 mit einer Drei-Gang-Schaltung im Tretlager oder ein „Hercules“-Fahrrad (Baujahr 1963) mit Alu-Pressrahmen.

Beachtenswert auch ein „Express“-Fahrrad, Baujahr 1954, mit abnehmbarer Lenkstange. Dreht man sie um, hat man einen Renn-Lenker. Oder ein Triumph-Rad von 1934, bei dem der Ständer am Pedal montiert ist. Dieser Drahtesel verfügt überdies über einen Korb-Kindersitz.

Nur vorne eine Lampe

Auch die Geschichte der Beleuchtung kann man in dem Fahrrad-Museum in der Pflugsmühle nachvollziehen. Anfangs mussten noch keine Rücklichter sein, sondern nur eine Lampe nach vorne. Ein frühes Beispiel dafür ist ein „Mars“-Rad von 1926 mit einer gefederten Lampe, in der eine Kerze das Licht spendet.

„Der Radsherr“, Helmut Walter, Kornring 2a, Wassermungenau, Telefon (0 98 73) 97 67 44 oder (01 60) 98 44 83 81. Fahrrad-Museum in der Pflugsmühle: Sonntag, 16. November, Museumsführung um elf Uhr. Eintritt frei. Weitere Öffnungszeiten auf Anfrage. www.der-radsherr.de

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