Trinational inspiriert

3.9.2014, 06:00 Uhr
Trinational inspiriert

© Foto: Edgar Birzer

Nach einer Begegnung mit Künstlern in Puck, der polnischen Partnerstadt Steins, im Jahr 2010 hatte Edgar Birzer die Idee eines regelmäßigen Treffens, für ihn auch als Beitrag zur Völkerverständigung zu sehen. 2012 kam es zur Premiere in Stein, 2013 war Puck Ort der Begegnung und heuer treffen sich ab 2. September elf Künstler erneut in der Faberstadt.

In Guéret, Steins Partnerstadt in Frankreich, ist noch kein Termin zustande gekommen. Birzer erklärt sich das damit, dass solch internationale Begegnungen in Frankreich kaum Tradition haben. In Polen hingegen käme die Idee bestens an. Erstmals musste er sogar Bewerbern aus dem östlichen Nachbarland absagen.

Stolz ist der Organisator darauf, dass er hochkarätige Künstler aus Polen begrüßen kann. Unter den insgesamt fünf Teilnehmern ist das Ehepaar Maria und Andrzej Guttfeld — sie ist Grafikerin und er ist Professor an der Akademie der Schönen Künste der Universität in Torun. Einen Guttfeld, der eine abstrahierte Wolkenstimmung über der Ostsee zeigt, nennt Birzer sein Eigen. Ein Ölgemälde, vor dem er regelrecht ehrfürchtig verharrt.

Außerdem unter den polnischen Gästen: Kama Kuik, eine junge Porträtmalerin, Krystyna Buczkowska, Organisatorin des Treffens in Puck, und Jaroslaw Szarabajko, ein malender Architekt. Das polnische Schwergewicht des Treffens 2014 liege auch daran, dass Stein heuer sein zehnjähriges Partnerschaftsjubiläum mit der östlichen Gemeinde begeht, meint Birzer.

Die beiden Maler aus Frankreich sind Odile Thienpont aus Guéret und aus Nizza stammt Jean-Claude Vincent, ein emeritierter Professor für Textildesign.

Die deutschen Teilnehmer sind Birzer selbst sowie seine Ehefrau Christa John, eine Grafikerin, die auch das Logo für das Trinationale Treffen entwickelt hat. Alexandra Dabrowski ist Deutsche mit polnischen Wurzeln und zeichnet sich durch ihre „erfrischende“ Malerei aus, wie Birzer sagt.

Atelierbesuch erwünscht

Wohnen werden die Künstler während ihres Aufenthalts im Frauenwerk, dort werden mit den deutschen Gastgebern auch gesellige Abende verbracht. Im Mittelpunkt steht aber das gemeinsame Arbeiten, wofür die Faber-Castell-Akademie ihre Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Hier sind auch neugierige Blicke erlaubt, am Samstag, 6. September, dürfen Interessierte von 11 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 16 Uhr Atelierluft schnuppern und den Künstlern bei der Arbeit zusehen.

Möglich wird das Trinationale Treffen durch viele Sponsoren, darunter sind die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit und der Bezirk Mittelfranken, stellvertretend wird Bezirkstagspräsident Richard Bartsch die Gäste bei einem Besuch in Ansbach empfangen.

Zu dem umfangreichen Programm gehören Städtetouren in Nürnberg und Ansbach, ein Ausflug in ein Museum oder eine Betriebsbesichtigung bei Faber-Castell.

Für die Gastgeberstadt Stein hat das Trinationale Künstlertreffen einen angenehmen Nebeneffekt. Jeder der elf Künstler überlässt der Stadt eines seiner Werke, das zugunsten der Bürgerstiftung zur Versteigerung kommt. „Ein Geheimtipp, um günstig an gute Kunst zu kommen“, verrät Organisator Birzer.

Einen ersten Einblick, was man für die heimischen vier Wände erwerben könnte, kann man bei der Vernissage am Freitag, 12. September, um 18 Uhr im Steiner Rathaus bekommen. Dann sind die Werke der elf Künstler ausgestellt.

Die elf Bilder, die in die Bürgerstiftungsauktion kommen, bleiben bis 10. Oktober an den Wänden.

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