Umweltpreis für Kids aus Gunzenhausen

15.7.2016, 07:33 Uhr
Umweltpreis für Kids aus Gunzenhausen

© Erich Neidhardt

Der Umweltpreis des Landkreises ist ein wichtiger Bestandteil der Umweltbildung und soll insbesondere das Umweltbewusstsein bei der nachkommenden Generation fördern. Die Teilnehmer werden dazu motiviert, sich durch Beobachten, Hinterfragen und Untersuchen mit ihrer Umwelt auseinanderzusetzen.

Landrat Gerhard Wägemann freute sich bei der Ehrung der Preisträger in Stetten über die gute Resonanz, die der Wettbewerb auch diesmal gefunden hat. Jugendliche aus Kindergärten, Schulen und Vereinen hatten die Möglichkeit, bis Ende Mai ihre Umweltprojekte einzureichen. Insgesamt zehn Gruppen aus ganz Altmühlfranken wurden diesmal für ihre sehr beachtlichen Beiträge ausgezeichnet. Eingereicht wurden Projekte aus den Themenbereichen Umwelt, Garten, Energie und Naturwissenschaften, die mit einem Preisgeld von insgesamt 3000 Euro belohnt wurden.

Den Wettbewerb hatten Sabine Bartke und Utz Löffler von der Kreisverwaltung federführend organisiert. Nachdem alle Beiträge eingereicht worden waren, legte eine Bewertungskommission am Landratsamt die Preisträger fest. Die Siegergruppe hatte bereits bei der letzten Preisverleihung auf sich aufmerksam gemacht. Nach einem Baumschnittkurs kümmerte sich die evangelische Landjugend Stetten um die Pflege der örtlichen Obstbäume und erhielt für dieses Projekt den dritten Preis. Inzwischen haben sich diese Jugendlichen zu wahren Experten in Sachen Baumschnitt weiterentwickelt und tragen dazu bei, dass vor allem auch alte Obstbäume wieder richtig gepflegt werden und dadurch eine höhere Lebenserwartung und bessere Fruchtqualität aufweisen. Obendrein kümmerte sich die Landjugend um Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse und sorgte überdies am Ortsrand für ein passendes Quartier für die seltene Gelbbauchunke.

700 Euro Preisgeld

Dieses nachhaltige Projekt wurde mit dem ersten Preis in Höhe von 700 Euro belohnt, den Peter Böhm stellvertretend für alle Mitglieder der Landjugend im Beisein von Pfarrer Johannes Wagner vom Landrat überreicht bekam.

Die Entscheidung über die Vergabe der weiteren Preise fiel der Jury in diesem Jahr ausgesprochen schwer, sodass man sich dafür entschied, drei zweite Plätze zu vergeben. Einen dieser Preise sicherte sich der Treuchtlinger Kindergarten „Am Burgstall“, der sich in den vergangenen Jahren bereits mehrmals erfolgreich für den Umweltpreis beworben hat und auch in diesem Jahr eine beeindruckende Präsentation eingereicht hatte. Der Kindergarten ist geprägt von einem naturnahen Erziehungskonzept. Über einen Zeitraum von drei Jahren werden die Kleinen am Panoramaweg Naturerlebnis-Stationen anlegen, die von den Besuchern mit allen Sinnen erlebt werden können. Für dieses nachhaltige Vorhaben, das im kommenden Herbst in die zweite Phase, den Bau der Stationen, geht, konnte Cornelia Frickinger als Leiterin des Kindergartens einen zweiten Preis in Höhe von 450 Euro entgegennehmen.

„Der Natur ganz nah“ sind die Kinder und Jugendlichen des Heimatvereins Büchelberg. Auch sie haben sich große Ziele gesetzt. Nach dem Pflanzen einer neuen Streuobstwiese kamen in weiteren Treffen viele neue Ideen auf, die in den Folgemonaten umgesetzt wurden und in Zukunft weiterverfolgt werden. Eine Wildblumenwiese soll Insekten Nektar bescheren. Dazu laden Insektenhotels und eine Kräuterschnecke ein. Nicht fehlen darf ein Kompost, ein Weidenhaus und zum Ausruhen wurde eine Gartenbank restauriert. Unter Leitung des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) waren die Kinder in einer Wiesenerkundungstour den Insekten und anderen Lebewesen auf der Spur, die sich in Zukunft bei ihnen wohlfühlen sollen. Für dieses ehrgeizige Projekt überreichte Landrat Wägemann der Vorsitzenden des Heimatvereins Büchelberg und Leiterin der Kinder- und Jugendgruppe, Birgit Ortner, ebenfalls einen zweiten Preis in Höhe von 450 Euro.

Sonnenkinder und Fledermäuse

Der dritte zweite Preis ging nach Pappenheim. Unter Leitung der FÖJ-Praktikantin Sophie Auernhammer haben sich dort die Sonnenkinder der evangelischen Kindertagesstätte Pappenheim den Fledermäusen genähert und viel über das Leben der scheuen Nachttiere erfahren. Immer dabei war an drei Aktionstagen das Fledermaus-Stofftier „Fledi“. Auch ein Fledermaushaus wurde gebaut und aufgehängt. Für dieses lebensnahe Projekt erhielt die Leiterin des Kindergartens „Unter dem Regenbogen“ Gerda Marowsky ebenfalls einen zweiten Preis in Höhe von 450 Euro.

Einen weiteren Preis in Höhe von 300 Euro sicherte sich die Grundschule Weißenburg. Hier engagierten sich die Schülerinnen und Schüler der Ganztagsklassen für den Lebensraum der Vögel und Bienen. Nach einer Pflanzaktion von 40 Waldbäumen im Weißenburger Stadtwald wurden noch Nistkästen gebaut und angebracht. Auf dem eigenen Schulgelände entstand aus dem ehemaligen grünen Rasen eine Blühwiese für Bienen und andere Insekten. Das ehemalige Hochbeet wurde durch spezielle Pflanzen und Saaten in eine Bienenweide verwandelt. Im Herbst wollen die kleinen Gärtner die Samen sammeln und für weitere Bienenweiden einsetzen. An der Grundschule können in mehreren Insektenhotels die kleinen fliegenden Gäste beobachtet werden. Übergeben wurde der Preis an die Projektbegleiterinnen Sonja Ludwig, Stefanie Lang und Martina Ritter

Über 200 Euro, die Projektleiter Rektor Herbert Brumm im Empfang nahm, durfte sich als weiterer Preisträger die Grundschule Treuchtlingen freuen. Wie bereits in den vergangenen Jahren haben sich viele Schülerinnen und Schüler mit einer Reihe von Projekten für ihre Umwelt engagiert. Ein Augenmerk galt dabei den Gelbbauchunken an der Kriegsgräberstätte Nagelberg. Außerdem gab es eine Pflanzaktion und ein Apfelprojekt auf einer Streuobstwiese in Wettelsheim

"Gesundes Pausenbrot"

Die Klasse 8a der Brombachsee-Mittelschule Pleinfeld bewies im Rahmen ihres Projekts „Gesundes Pausenbrot“ mit der Eigenproduktion und dem Verkauf von naturreinem Streuobst-Apfelsaft, wie lecker heimisches Obst auch in flüssiger Form schmeckt. Dieses Engagement honorierte der Landkreis mit 150 Euro an die Projektleiterinnen Wally Schmitt und Beate Gagsteiger.

Zu den ausgezeichneten Teilnehmern gehört auch die Grundschule Muhr am See. Hier gibt es eine Umwelt-AG, die eine Kräuterspirale angelegt hat. Die vielen Kräuter werden in Zukunft nicht nur ihr Pausenbrot bereichern, sondern auch für viele Kleintiere ein Lebensraum sein. Das Preisgeld, 100 Euro, nahm Projektleiterin Renate Himml entgegen.

Am Werner-von-Siemens-Gymnasium Weißenburg erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe im P-Seminar Biologie/ Geografie eine Waldrallye, die in Zukunft den Schülern der sechsten Klassen angeboten werden soll. Auch hierfür gab es einen Umweltpreis von 100 Euro, über den sich für alle Beteiligten Yvonne Hofer und Carmen Endres als Projektleiterinnen freuten.

Der letzte Hunderter ging nach Gunzenhausen. In der Mädchenrealschule Hensoltshöhe beschäftigte sich die Chemie-Gruppe der Klasse 9a mit dem Thema „CO2-Fußabdruck“ und stellte Auswirkungen steigender CO2-Emissionen auf die Umwelt dar. Im Empfang genommen wurde der Preis von Sophia Wagner, Julia Rubensdörfer, Anke Steinbauer und Janina König.

Keine Kommentare