Veitsbronn: Investitionen in Kinderbetreuung

16.8.2015, 13:00 Uhr
Veitsbronn: Investitionen in Kinderbetreuung

© Winckler

Die Bedarfsdeckung bei Betreuungsplätzen für unter Dreijährige entspricht in Veitsbronn momentan ziemlich exakt den Vorgaben von 35 Prozent, erklärte Bürgermeister Marco Kistner. Allerdings wird bislang von einem Verhältnis von 70 Prozent Krippenbetreuung gegenüber 30 Prozent Tagesmütter ausgegangen: „Wie sich gezeigt hat, ist aber eine Relation von 80 Prozent Krippe zu 20 Prozent Tagesbetreuung realistischer“, erläuterte Kistner: „Wenn wir mit diesen neuen Zahlen rechnen, fehlen uns sechs Krippenplätze.“

Da Veitsbronn zudem seine Quote für Krippenbetreuung von 35 auf 40 Prozent verbessern will und in der Gemeinde die Geburtenzahlen wieder steigen, würden sogar zwölf Plätze für unter Dreijährige fehlen, so liest sich die Zweijahres-Prognose der Verwaltung bis 2017.

Parallel läuft zum Jahresende 2016 auch die Betriebserlaubnis für den Kinderhort Erlenstraße aus. Er hat im Obergeschoss des dortigen evangelischen Kindergartens „Pusteblume“ nach dem Umbau der früheren Pfarrerswohnung erst vor wenigen Jahren die Arbeit aufgenommen.

Längere Betriebserlaubnis

Zwar werde derzeit eine Verlängerung der Betriebserlaubnis um mindestens ein weiteres Jahr bis Ende 2017 angestrebt. Aber sollte das nicht klappen, dann seien auch im Hortbereich neue Plätze erforderlich, erklärte der Bürgermeister.

Ein möglicher Lösungsansatz hat sich in ersten Gesprächen mit der evangelischen Kirchengemeinde als Träger des Kinderhorts Elsterstraße abgezeichnet. Wie Kistner informierte, sei ein Anbau an den evangelischen Kindergarten „Regenbogen“ in der Waldstraße denkbar: „Dort könnte eine neue Krippengruppe untergebracht werden, was den U 3-Bedarf decken würde.“ Diese Umbaumaßnahme wird mit 80 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst.

Und werde die Krippengruppe dann wider Erwarten doch nicht gebraucht, so könne dort ebenso gut eine neue Kindergartengruppe einziehen, betonte Kistner. Denn – neben Krippe und Hort – auch für künftige Kindergartengruppen muss die Gemeinde neue Plätze schaffen.

Leider hätten sich dem Bürgermeister zufolge – woran man eigentlich als Erstes denken würde – die vorhandenen Räumlichkeiten in der Mittelschule Veitsbronn als hierfür denkbar ungeeignet erwiesen: „Ohne weitreichende Umbauten sind die heutigen Auflagen für egal welche Art von Kinderbetreuung dort einfach nicht zu erfüllen.“

Als drängendste Sorge der drei befürchteten Betreuungsengpässe aber wertete der Gemeinderat insgesamt das Krippenproblem – nicht zuletzt, weil hier Gesetzesvorgaben und genaue Prozentwerte zu erfüllen sind. Zwar forderten in der Diskussion einige Ratsmitglieder, besser gleich mehr als nur die eine Krippengruppe mit zwölf neuen Plätzen zu planen, „um einen kleinen Puffer zu schaffen“, wie unter anderem CSU-Sprecher Thomas Batari erklärte.

Am schließlich einstimmig gefassten Beschluss änderte das aber vorerst nichts. Das Gremium entschied, die Planungen zum Anbau einer neuen Krippengruppe am Kindergarten Waldstraße weiter zu konkretisieren. Zugleich sollen nun zügig Verhandlungen mit der evangelischen Gemeinde aufgenommen werden, „ob, wie und in welchem Umfang eine gemeinsame Umsetzung eines neuen Kindergartenbaus inklusive Hort zu ermöglichen ist“.

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