Vorempfang für verdiente Bürger: Kleine Dankesgeste kommt sehr gut an

10.1.2008, 00:00 Uhr
Vorempfang für verdiente Bürger: Kleine Dankesgeste kommt sehr gut an

«Ist doch schön, wenn wir Alten mal gelobt werden. Das tut uns gut.» Bei Traudl Mertens (72) kam die Einladung zum «Vor-Neujahrsempfang» sehr gut an. Als Schatzmeisterin des für Fischbach, Moorenbrunn und Altenfurt zuständigen Bürgervereins Nürnberg-Südost setzt sie sich vor allem für eine Westanbindung von Fischbach als Maßnahme gegen den starken Durchgangsverkehr ein. Außerdem organisiert sie Vereinsreisen. Sorgen bereitet ihr das Fehlen von jungen Mitstreitern.

Eberhard Seischab (52) hält im Bürgerverein Kraftshof als Kassier das Geld zusammen und kümmert sich um das Veranstaltungsprogramm. Verkehrsprobleme seien ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit, man versuche aber auch, ein Heimat- und Gemeinschaftsgefühl im Dorf zu schaffen. Dies gelinge durch Kultur, aber auch durch Aktionen wie Pflanzbeet-Patenschaften. Der Vorempfang sei eine gute Sache: «Ich komme sehr gerne her.»

Der Kampf gegen das schlimme Geschehen auf den Straßen ihres Stadtteils treibt Brigitte Winkler (57) vom Bürgerverein Katzwang an. Weil im benachbarten Schwabach eine Straße gesperrt wurde, habe der schon vorher starke Verkehr noch zugenommen. Und weil die Stadt kein Geld habe, passierten vor einem Einkaufszentrum immer wieder Unfälle, speziell mit alten Menschen. Den Vorempfang schätze sie sehr. Er biete stets interessante Begegnungen.

So sieht das auch Eleftherios Mytaris. Der 65-Jährige, früher als Betriebsrat bei der Firma Bosch engagiert, wirkt im Ausländerbeirat mit. Dabei liegt ihm besonders das Thema Altersarmut am Herzen. Viele Arbeitsmigranten der ersten Generationen müssten mit Renten von 600 bis 800 Euro zurechtkommen. Ihnen fehle deshalb auch das Geld, um angemessene Pflegeleistungen in Anspruch nehmen zu können. Mytaris sucht nach Hilfen - zudem engagiert er sich in der griechischen Gemeinde.

Gerhard Aldebert (58) und Ehefrau Karin (56) haben sich als Mitglieder des Bürgervereins Nürnberg-West erfolgreich gegen Pläne eingesetzt, auf dem Großmarktgelände an der Leyher Straße einen Schlachthof zu errichten. Außerdem erheben sie ihre Stimme, wenn durch Maßnahmen der Stadt zusätzliche Verkehrsbelastungen drohen. Gerhard Aldebert hat viel zu tun: Als Jurist wird er häufig um Rat gefragt.