Wanderfalken-Nest auf dem Cadolzburger „Bleistift“

12.6.2015, 10:00 Uhr
Wanderfalken-Nest auf dem Cadolzburger „Bleistift“

© dpa

Seit Wochen ist der „Bleistift“, eines des Wahrzeichen Cadolzburgs, versperrt, denn dort soll in aller Ruhe ein Wanderfalkenpaar seine Jungen aufziehen. Seine Beobachtungen hat ein aufmerksamer Vogelfreund notiert. Zu Beginn der Balzzeit hat das Wanderfalkenpaar die Turmfalken vertrieben, die seit Jahren hier ihren Brutplatz hatten. Von den neuen Bewohnern war anfangs wenig zu sehen. Seit die Jungen aus dem Nest flüchteten und auf dem flachen Teil des Daches herumspazieren, den Flaum aus dem schiebenden Gefieder zupfen und lauthals um Futter bettelen, hat sich dies geändert.

Mit heftigem Flattern kräftigten zunächst die zwei größeren Jungvögel ihre Muskeln, machten die ersten Hüpfer und drehten bald Flugrunden um den Turm. Zwischenzeitlich waren sie zu beobachten, wie sie im rasanten Flug einen Schwarm Jungstare jagten. Noch ohne Erfolg.

Das dritte Junge war lange zaghaft. Über den flachen Dachteil rutschte es in die Dachrinne, krallte sich am Rinnenrand fest und begann mit seinen Übungen. Immer mit dem Gesicht zum Turm. Fast könnte man meinen, es hätte Höhenangst. Mittlerweile fliegt aber auch dieser Nachzügler.

Nach einer Weile schafft er es wieder zum Turm zurück und landet meist auf dem Gesims in Höhe des Aussichtsbalkons. Denn hier wird er von den Altvögeln, die von der Wetterfahne aus über ihn wachen, immer noch mit Futter versorgt. Nicht mehr, wie anfangs, mit mundgerechten Happen: Auf dem Sims liegt ein größerer graublauer Vogel, möglicherweise eine Taube. Durch ein starkes Fernglas ist gut zu beobachten, dass der Jungfalke diese Beute immer wieder rupft, drollig den Kopf schüttelt, um die am Schnabel klebenden Federn loszuwerden, bis er sich schließlich einen Bissen abzupfen kann.

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