Wasser wird teurer

5.8.2014, 06:00 Uhr
Wasser wird teurer

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Ab diesem Zeitpunkt schlägt der Kubikmeter Frischwasser für die Oberasbacher mit 1,79 Euro (bisher 1,52 Euro) zu Buche, die Grundgebühr für den Hauswasserzähler erhöht sich von 36 auf 54 Euro.

17 Jahre lang war es in Oberasbach weitgehend ruhig geblieben an der Wasserfront — bis 2010. Bis dahin hatten die Oberasbacher im Vergleich zu Bürgern in anderen Kommunen einen wahren Spottpreis bezahlt: einen Euro pro Kubikmeter Frischwasser und zwölf Euro für den Zähler.

Zwar hatte der Bayerische Kommunale Prüfungsverbandes (KPV) auch schon alle vier Jahre die Gebühren neu kalkuliert, allerdings zehrte die Kommune damals noch von Gebühren und Landeszuschüssen, die in der Vergangenheit bei der Erschließung kompletter Baugebiete angefallen waren. Doch die Zeiten haben sich geändert: Zum einen ist die Geldquelle beim Freistaat versiegt, zum anderen gibt es in Oberasbach auch keine großflächigen Neubaugebiete mehr, die erschlossen werden. Wenn, dann handelt es sich nur noch um Baulücken im Zuge von Nachverdichtungen, wie Bernd Fürchtenicht von der Kämmerei erläutert. Die dabei anfallenden Einnahmen sind allerdings vergleichsweise gering.

Außerdem ist die Infrastruktur in die Jahre gekommen: Wasserleitungen müssen saniert oder ganz erneuert werden. Damit steht Oberasbach nicht allein: Mit dieser Problematik, sagt Bernd Fürchtenicht, müsse sich früher oder später jede Kommune auseinandersetzen. Investitionen, die auf die Bürger umgelegt werden, weil die Wasserversorgung zu den Bereichen der kommunalen Daseinsfürsorge zählt, die kostendeckend zu arbeiten haben. Der Bauhof begleitet diese Maßnahmen planerisch und führt sie teilweise selbst aus — auch das schlägt sich in den neuen Abgaben nieder. Außerdem gibt die Stadt beim Wasser-Einkauf mehr aus.

Und – kurios — selbst Sparmaßnahmen machen sich negativ bemerkbar, wenn auch in geringem Ausmaß. In den vergangenen vier Jahren haben die Oberasbacher noch einmal weniger Wasser verbraucht, die entsprechende Infrastruktur muss aber dennoch vorhanden sein und unterhalten werden. Nachdem der KPV die Situation unter die Lupe genommen hatte, kamen die Experten zu dem Schluss, dass die Gebühren nach 2010 erneut steigen müssen.

Der städtische Hauptverwaltungsausschuss (HVA) hatte insgesamt vier Varianten beraten. Die SPD tendierte ursprünglich zu einem Modell mit einer niedrigeren Zählerabgabe (wie bisher 36 Euro) und einer höheren Wassergebühr (1,90 Euro), um einen Anreiz zu schaffen, sparsamer mit dem kostbaren Nass umzugehen, wie Fraktionssprecher Marco Maurer auf FLN-Anfrage sagte. Knapp mit 6:5-Stimmen fiel die Entscheidung dann aber für die Mischvariante, bei der nun zwar die Kosten für die Zähler um 50 Prozent nach oben schnellen, dafür aber die Verbrauchsgebühren weniger stark ansteigen. Auch damit könne man leben, sagt Maurer. Zumal Oberasbach im regionalen Vergleich noch einigermaßen mithalten kann. Niedrigere Preise zahlen die Zirndorfer (Wasser: 1,20 Euro, Zähler: 46,44 Euro) und die Fürther (1,78 Euro/45,96). Tiefer in die Tasche greifen die Ammerndorfer beim Wasser (2,45 Euro), dafür liegt der Zähler bei 36 Euro. Landkreisbürger, die von der N-Ergie versorgt werden, berappen 2 Euro pro Kubikmeter Frischwasser und 46,94 Euro für den Zähler.

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