Wegelagerer zum Gernhaben

21.5.2015, 09:16 Uhr

Das Wort heißt „gern“, wir erklären gern, warum. Gestern, Fußgängerzone — oder sollen wir lieber „Fußgänger-Anquatschzone“ sagen? Unseretwegen gern. Jedenfalls, um arglose Passanten kämpfen diesmal Rote und Grüne.

Zwei junge, gebremst dynamische Damen in roten Pullis stehen am Dreiherrenbrunnen, sie wollen uns irgendwas über ein Möbelhaus erzählen, lassen uns aber passieren, als wir in den Slalom-Modus schalten. 100 Meter weiter stehen zwei superdynamische Animateur-Bubis in grünen Pullis, es geht um Kinder in Afrika, und die Grünen haben sich fest vorgenommen, jeden Fußgänger mit dem Charmebolzenschuss zur Strecke zu bringen. Aber was, wenn man einfach mal nicht mag? Pausenlos Gutmensch sein, wie anstrengend ist das denn? Und außerdem, es regnet. Grüner Jungdynamiker: „Einen wunderschönen guten . . .“ FN-Glossenschreiber: „Keine Zeit.“ Grüner Jungdynamiker: „Einen schönen Tag noch!“ FN-Glossenschreiber: „Danke!“ Grüner Jungdynamiker: „Gern!“

Merken Sie es auch? Gern würden wir denen, die es nicht merken, erklären, dass „gern“, vor allem am Ende belangloser Dialoge zwischen wildfremden Menschen, sehr oft klingt wie „Dann hau halt ab, du altes Sackgesicht“. Haben wir dann auch gemacht. Sehr gern sogar.

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