Wilhermsdorf: Tarif sorgt für Irritationen

WILHERMSDORF - Die neue Wilhermsdorfer VGN-Buslinie 122 sorgt für Verwirrung: Seit Dezember fährt das Neustädter Unternehmen Zepf-Reisen mit einem 50-Sitzer durch den Hauptort und die Ortsteile. Schon in den ersten Tagen ergaben sich für einige Fahrgäste dabei Probleme mit dem Preissystem des Verkehrsverbunds Großraum Nürnberg. Denn der 122er ist Teil des VGN.

Zur Irritation trug neben einem Zeitungsbeitrag auch Landrat Matthias Dießl bei. Der Kreisverwaltungschef schrieb zum Start der Buslinie im Dezember an die „lieben Mitbürgerinnen und Mitbürger: Von den Ortsteilen zum Kernort und für Fahrten innerhalb von Wilhermsdorf gilt die Preisstufe 1, für Fahrten von Meiersberg, Dippoldsberg, Altkatterbach, Kreben, Kirchfarrnbach und Dürrnfarrnbach nach Langenzenn muss die Preisstufe 2 gelöst werden.“

Doch was genau ist Preisstufe 1? Jedenfalls nicht ein Streifen einer Zehner-VGN-Streifenkarte. Das bestätigten auf Nachfragen Landratsamt und VGN einmütig. Auch deren Pressesprecher mussten für die Antworten erst einmal nachfragen.

Die Auskunft lautete anschließend, wie folgt: Um die Fahrt ungestraft anzutreten, sei entweder eine Einzelfahrkarte Preisstufe 1 zu lösen (Kosten: 1,80 Euro, am Handy 1,62 Euro), oder ein Streifen einer Viererkarte Preisstufe 1 abzustempeln, die insgesamt 6,50 Euro koste, eine Fahrt also 1,62. Verwende man eine 10er-Streifenkarte, sei eine „Überzahlung“ nötig, sprich: Das Abstempeln von zwei Streifen für insgesamt 2,24 Euro. Kinderpreise seien natürlich jeweils etwa halb so hoch.

Ganz falsch dagegen ist die Auskunft, die Fahrgäste vom Buslenker bekommen haben wollen: Der habe gefordert, immer zwei Streifen einer Zehnerkarte abzustempeln, wenn man im 122er mitfahren wolle. Fakt ist dagegen: Wer von Wilhermsdorf-Ort oder Unterulsenbach nach Langenzenn fahren will, braucht im Gegensatz zu den vom Landrat genannten Ortsteilen ebenfalls nur Preisstufe 1 zu lösen. Warum, wusste ebenfalls niemand auf Anhieb zu sagen.

Auf Nachfrage bei den Bürgerbus-Betreibern (BüBla) in Langenzenn war zu erfahren: Wer mit einem VGN-Ticket in der Zenngrund-Stadt ankommt, wird dort ohne Zusatz-Kosten weitertransportiert. Das wiederum gilt nicht nur für Nutzer der 122er-Linie. Dessen Fahrplan gestaltet sich auf jeden Fall hochkompliziert, und das auch noch nach intensivem Studium. Denn die Wilhermsdorfer Linie transportiert an Schultagen Pennäler in Langenzenner Bildungsstätten. Nicht jede Fahrt bindet aber alle Schulen an.