Adidas: Russlandgeschäft nicht in Gefahr

12.5.2015, 12:37 Uhr
Adidas wird trotz des schlechten Rubel-Kurses auf dem russischen Markt bleiben.

© dpa Adidas wird trotz des schlechten Rubel-Kurses auf dem russischen Markt bleiben.

Trotz der massiven Probleme im vergangenen Jahr steht Adidas-Chef Herbert Hainer sowohl zum Golf- als auch zum Russlandgeschäft. "Golf war ein wichtiger Treiber für uns, sowohl beim Umsatz als beim Ertrag. So was gibt man nicht einfach so auf, nur weil es mal zwei Jahre nicht ganz so gut läuft", sagte Hainer in München vor Journalisten.

Dennoch müsse man natürlich über Konsequenzen für die Golf-Tochter TaylorMade nachdenken, sollte sich der stark eingebrochene Markt auf Dauer nicht erholen. Auch das Russland-Geschäft, das 2014 sowohl von ungünstigen Wechselkursen als auch von der Zurückhaltung der Verbraucher geprägt war, steht laut Hainer nicht zur Disposition. "Aus dem Land rauszugehen, halte ich heute auf keinen Fall für eine Alternative."

Adidas werde dort auch in diesem Jahr profitabel wirtschaften – auch wenn in Euro vermutlich kein Wachstum zu erzielen sei. Der Adidas-Aktie traut Hainer mittelfristig im Schnitt ein jährliches Wachstum von 10 bis 15 Prozent zu. "Ich glaube, dass die Aktie nach wie vor Potenzial hat", betonte der Vorstandsvorsitzende, der spätestens im März 2017 aus dem Konzern ausscheidet. Ob er nach der vorgesehenen Warteperiode für den Aufsichtsrat kandidieren wird, ließ er offen.

Keine Großinvestoren bei Adidas

Auch Spekulationen auf einen Einstieg von Großinvestoren bei Adidas haben sich nach Angaben von Vorstandschef Herbert Hainer nicht konkretisiert. "An uns ist keiner herangetreten“, sagte Hainer.

Unerwartet schwache Geschäfte hatten im vergangenen Jahr den Aktienkurs auf Talfahrt geschickt und Spekulationen genährt, renditehungrige Hedgefonds könnten bei dem Sportausrüster einsteigen und einen radikalen Kurswechsel erzwingen, beispielsweise eine Abspaltung der lange kriselnden US-Tochter Reebok.

Der Kurs der Aktien, die sich vollständig im Streubesitz befinden, hat sich zuletzt zwar deutlich erholt. Dennoch schreckten die Spekulationen Vorstand und Aufsichtsrat auf. Auf der Hauptversammlung vergangene Woche hatte Hainer erklärt, dass Adidas sich für mögliche Übernahmeversuche wappne.

Deshalb sei mit der US-Investmentfirma Perella Weinberg ein Beratungsvertrag geschlossen worden, um entsprechende Aktivitäten zu erkennen und darauf zu reagieren. "Wir wollen uns nicht verteidigen. Wir wollen nur, wenn sich einer beteiligt, dass er dann das Richtige vorhat." Hainer bekräftigte, die aufs Fitnessgeschäft spezialisierte Marke Reebok sichere Adidas einen boomenden Zukunftsmarkt.

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