Adidas verkauft jetzt Sneaker aus Ozean-Plastikmüll

13.11.2016, 15:08 Uhr
Adidas verkauft jetzt Sneaker aus Ozean-Plastikmüll

© adidas/PR

Adidas meint es offenbar ernst. Bereits vor einigen Monaten kündigte der Sportartikelhersteller an, etwas für die Umwelt tun zu wollen, sein Profil zu schärfen. Erst verbannte man Plastiktüten aus den Stores, vor knapp zwei Wochen lief dann der FC Bayern München in Adidas-Trikots hergestellt aus Ozeanmüll auf.

Jetzt wollen die Herzogenauracher auch den Massenmarkt mit Plastikklamotten aus den Weltmeeren versorgen. Noch Mitte November sollen die ersten Müll-Sneaker auf den Markt kommen. Stylisch sollen sie sein, in schlichtem Weiß mit türkisen Applikationen. Optisch unterscheidet sich der "UltraBoost Uncaged Parley" kaum von den anderen Freizeit-Sneakern, die Adidas derzeit verkauft.

Adidas will nur noch Plastik aus Meeresmüll verarbeiten

Das Konzept umschreibt der Konzern allerdings mit keinem geringeren Prädikat als: revolutionär. Gemeinsam mit der Organisation "Parley for the Oceans" will Adidas allein im Jahr 2017 mindestens elf Millionen Plastikflaschen an Küstenregionen überall auf der Welt einsammeln. Der Müll wird recycelt und zu Sportkleidung weiterverarbeitet. "Unser erklärtes Ziel ist es, reine Kunststoffe vollständig aus unseren Lieferketten zu entfernen", sagt Eric Liedtke, Vorstandsmitglied bei Adidas. Heißt: Adidas will Plastik künftig nur noch aus aufbereitetem Meeresmüll verarbeiten.

Elf Plastikflaschen für einen Sportschuh

Den Anfang wollen die Herzogenauracher jetzt aber erst einmal mit mit dem "UltraBoost Uncaged Parley" machen. 7000 Paare zum Preis von rund 200 Euro werden in den nächsten Tagen über adidas.de und in ausgewählten Stores verkauft. Doch das ist nur ein erster Schritt: Im kommenden Jahr will Adidas rund eine Million Paar produzieren. Das Obermaterial des Schuhs besteht zu 95 Prozent aus Ozeanplastik, die Sohle aus Naturgummi, die Schnürsenkel aus recyceltem PET.

Im Schnitt elf Plastikflaschen brauche man für einen Schuh, sagt Adidas. Angesichts von mehrere Millionen Tonnen Müll, der derzeit in den Ozeanen der Erde treibt, könnte das Modell der Herzogenauracher durchaus zur Blaupause für andere Konzerne werden.

Verwandte Themen


6 Kommentare