Arbeitslose in Bayern: Nürnberg bremst Aufwärtstrend

19.1.2017, 13:27 Uhr
Der Regierungsbezirk Mittelfranken schneidet innerhalb Bayerns am schlechtesten ab.

© Eduard Weigert Der Regierungsbezirk Mittelfranken schneidet innerhalb Bayerns am schlechtesten ab.

"Alle Indikatoren sprechen dafür, dass wir topfit in das Jahr 2017 starten", sagt Ralf Holtzwart. Nachdem der Arbeitsmarktexperte für ein paar Jahre nach Brüssel delegiert war, ist er nun zurück an seinem alten Platz als Chef der Bayerndirektion der Bundesagentur für Arbeit. Auch die Langzeitarbeitlosen profitierten von der Aufwärtsentwicklung. Ihre Zahl sank gegenüber dem Vorjahr um 5,8 Prozent auf knapp 62.000. Er räumte jedoch ein, dass die Stadt Nürnberg besonders hart mit der großen Zahl von Langzeitarbeitslosen zu kämpfen habe. "Bevor Menschen langzeitarbeitslos werden, hat man ja zwölf Monate lang vergeblich versucht, sie zu vermitteln. Wir müssen besser darin werden, den Betroffenen die richtigen Angebote zu machen."

Das Strukturproblem der Stadt Nürnberg wirkte sich selbstredend negativ aus auf das Abschneiden ganz Mittelfrankens: Unter den sieben Regierungsbezirken belegt Mittelfranken den letzten Platz. Mit einer Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent verbesserte sich der Bezirk zwar leicht um 0,2 Prozent. Der Abstand zum besten Bezirk Oberpfalz beträgt aber 1,1 Prozentpunkte.  

"Wir brauchen in Mittelfranken mehr Arbeitsplätze", sagt Holtzwart im Gespräch mit den Nürnberger Nachrichten. "Die Wirtschaft kann sie schaffen." Die Herausforderung der nahen Zukunft liege darin, die Betriebe in der Region zu halten, indem ihnen genügend qualifizierter Nachwuchs geboten werden kann.

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