Arbeitslosigkeit in Franken geht stark zurück

30.6.2015, 15:17 Uhr
Insgesamt waren in Franken im Juni 87.000 Menschen ohne Job.

© fn Insgesamt waren in Franken im Juni 87.000 Menschen ohne Job.

So sank die Zahl der Jobsucher von Mai auf Juni um 3,3 Prozent, während die Arbeitsagenturen für den gesamten Freistaat ein Minus von 3,0 Prozent registrierten. Auch im Vergleich zum Vorjahresmonat war der Rückgang mit 4,9 Prozent etwas größer als der Bayern-Wert von minus 4,1 Prozent. Dies geht aus Statistiken hervor, die die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg veröffentlichte.

Insgesamt waren in Franken im Juni 87.000 Menschen ohne Job, was einer Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent entspricht. Damit haben die fränkischen Regierungsbezirke nach wie vor Nachholbedarf, denn bayernweit betrug der Anteil der Stellensucher nur 3,4 Prozent.

Spitzenreiter in Franken ist weiterhin Unterfranken mit einer Quote von 3,1 Prozent, gefolgt von Oberfranken mit 3,7 Prozent. Das bayernweite Schlusslicht Mittelfranken liegt trotz einer positiven Entwicklung immer noch bei 4,3 Prozent, verzeichnete im Juni aber den niedrigsten Wert seit drei Jahren.

Im Zuge der auslaufenden Frühjahrsbelebung ist die Zahl der Arbeitslosen in Bayern im Juni auf rund 238.800 gesunken. Das waren 3,0 Prozent weniger als im Mai, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag in Nürnberg mitteilte. Die Arbeitslosenquote ging um 0,1 Punkte auf 3,4 Prozent zurück. "Auch wenn die deutsche Wirtschaft aufgrund der aktuellen Diskussionen rund um Griechenland eher verhalten in die Zukunft blickt, können wir in Bayern weiterhin von einem robusten Arbeitsmarkt ausgehen", beruhigte Behördenchef Markus Schmitz.

Frauen profitieren von Dienstleistungsberufen

"Vor allem die Frauen profitieren von der guten Arbeitsmarktlage im Freistaat. Sie weisen mit einer Zahl von 112.986 die niedrigste Arbeitslosigkeit in einem Juni seit 23 Jahren auf", berichtete Schmitz. Grund sei der Strukturwandel hin zu Dienstleistungsberufen, in denen etwa im Gesundheits- und Pflegebereich oder im Handel besonders viele Frauen arbeiten.

Die gestiegene Erwerbstätigkeit der Frauen sei gut, aber noch nicht gut genug, kommentierte der Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, Bertram Brossardt. "Die jüngsten Zahlen sind sehr erfreulich, wir brauchen insgesamt aber noch mehr Frauen in der Arbeitswelt." Wichtig seien deshalb die richtigen Rahmenbedingungen, damit Familie und Beruf gut miteinander vereinbar sind. "Besonders bedeutend ist eine flächendeckende, bedarfsgerechte Betreuungsinfrastruktur für Kinder, Jugendliche und pflegebedürftige Angehörige", sagte Brossardt.

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