Ausgetrunken: Bacardi schließt einziges Werk in Deutschland

19.1.2018, 20:07 Uhr
Da half auch die karibische Werbung nichts: Der Rum-Hersteller Bacardi kündigte an, sein einziges Werk in Deutschland dicht zu machen.

© André Ammer Da half auch die karibische Werbung nichts: Der Rum-Hersteller Bacardi kündigte an, sein einziges Werk in Deutschland dicht zu machen.

Von der Entscheidung betroffen sind 103 Mitarbeiter, wie das Unternehmen mit Sitz in Hamburg am Freitag weiter mitteilte. Zuvor hatte das Tageblatt darüber berichtet. Bacardi ist einer der bundesweit führenden Anbieter von Markenspirituosen. Als Grund für die Schließung nannte das Unternehmen ein verändertes Geschäftsumfeld. Dadurch sei es notwendig, Produktionen zusammenzulegen.

Alkoholkonsum rückläufig

Der Schritt sei unausweichlich, um auch langfristig die Wettbewerbsfähigkeit von Bacardi zu sichern. Nähere Angaben machte das Unternehmen nicht.  In Buxtehude wird der Rum für den europäischen Markt abgefüllt. Die Aufgabe soll künftig das Werk in Pessione in Italien mit übernehmen. In Buxtehude werden neben Rum auch Mixgetränke und hochwertige Spirituosen – teils unter anderen Namen - abgefüllt. 

Damit setzt sich ein seit langem laufender Branchentrend fort: Der Alkoholkonsum in Deutschland ist schon seit Jahrzehnten rückläufig. Tranken die Deutschen nach Zahlen von de.statista.com 1990 noch durchschnittlich 12,1 Liter reinen Alkohol im Jahr, so waren es im Jahr 2015 nur noch 9,6 Liter. Zu Werksschließungen großer Spirituosenhersteller kam es bereits bei "Asbach Uralt" in Rüdesheim am Rhein und "Doornkaat" im ostfriesischen Norden. 

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