Bad in Bällen aus Bodelshausen

2.2.2018, 19:30 Uhr
Bad in Bällen aus Bodelshausen

© Foto: Meinbaellebad.de

Es gibt einige Orte, an denen Kinder mit einem beherzten Sprung in einem Bad aus Bällen untertauchen können. Meist liegen die aber weit vom heimischen Kinderzimmer entfernt. Im Fall von Familie Eberhardt war das am Flughafen von Dubai. Nach einem langen Flug war die vierjährige Tochter glücklich, sich zwischen grünen und blauen Plastikbällen auszutoben. Was für das Mädchen eine nette Abwechslung war, war für die Mutter Anlass, ein Unternehmen zu gründen.

Im März vergangenen Jahres hat Nicole Eberhardt Meinbaellebad.de gegründet. Seitdem verkauft sie Bällebäder fürs Kinderzimmer. Das Besondere: Die Bäder werden in Deutschland hergestellt – besser gesagt in Baden-Württemberg. Im 25 Kilometer von Tübingen entfernten Bodelshausen hat das Unternehmen seinen Sitz. Dort werden die Produkte hergestellt und über den Onlineshop in alle Welt verschickt.

Die Standardgröße – der 1,10 Meter große Pool wird mit 300 Bällen geliefert, wobei zwischen bis zu fünf verschiedenen Ball- und 60 Stofffarben gewählt werden kann. Die Technik hinter der Bälleproduktion kommt von Stihl, einem ebenfalls schwäbischen Unternehmen, das eigentlich für Motorsägen bekannt ist. Das Becken für die Bälle ist in rund oder eckig erhältlich. Hergestellt wird es aus Matratzenschaum. Der Bezug ist aus Baumwolle oder einem robusten Material für draußen, das ebenso wie die Bälle auch desinfiziert werden kann.

Knapp 150 Euro kostet das Standardmodell – plus Versandkosten. "Billig kann jeder", sagt Nicole Eberhardt an ihrem Stand auf der Spielwarenmesse. Damit meint sie vor allem die Qualität vergleichbarer Produkte. Strengste Qualitätskriterien würden eingehalten. Schließlich sollen schon Kinder ab einem Jahr damit spielen können. Die 35-Jährige ist stolz auf ihr Unternehmen, das bereits neun Menschen beschäftigt. Eberhardt selbst betreibt das Geschäft "als Hobby" – neben ihrem Beruf als Vertriebsmitarbeiterin in einer Firma für Pumpentechnik. Vor allem die heute siebenjährige Tochter freut das. "Sie ist selbst ernannte Produkttesterin", sagt Eberhardt. "Mit ihrem Nutellabrot in der Hand liegt sie jedes neue Modell einmal zur Probe.

15 000 Bäder verkauft Meinbaellebad.de bereits im Jahr. Die Werbung läuft ebenso wie der Vertrieb komplett über das Internet, hauptsächlich über die Fotoplattform Instagram. Dabei setzt Eberhardt auf Mütter, die im Internet einen Blog betreiben und in den sozialen Netzwerken ein Foto ihrer Kinder im Bad inmitten bunter Bälle teilen.

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