"Black Friday"-Geschäft: Warnstreik bei Amazon in Bayern

24.11.2017, 20:54 Uhr
Das Amazon-Zentrum in Graben ist oft Schauplatz von Arbeitskämpfen.

© dpa Das Amazon-Zentrum in Graben ist oft Schauplatz von Arbeitskämpfen.

Im Tarifstreit beim Versandhändler Amazon haben nach Angaben der Gewerkschaft Verdi mehrere hundert Beschäftigte in Graben (Landkreis Augsburg) die Arbeit niedergelegt. Der Ausstand fiel am Freitag auf den Rabatt-Tag "Black-Friday", an dem Einzelhändler bundesweit mit günstigen Angeboten lockten.

Verdi ging von 400 Teilnehmern des Warnstreiks in dem großen Versandlager in Graben aus. In der Frühschicht seien es 190 gewesen, sagte ein Amazon-Sprecher. Es sei zu keinerlei Beeinträchtigungen im Betrieb gekommen. Amazon beschäftigt in Graben rund 1900 Angestellte - plus 1200 Saisonarbeiter für das Weihnachtsgeschäft. Pro Tag arbeiten nach einer Schätzung des Konzerns derzeit etwa 1500 Mitarbeiter in Früh- und Spätschicht.

An den Arbeitsniederlegungen beteiligten sich nach Gewerkschaftsangaben noch die Amazon-Standorte in Bad Hersfeld, Leipzig, Rheinberg, Werne und Koblenz. Auch für Samstag rief Verdi zu Warnstreiks auf.

Seit 2013 liefert sich die Gewerkschaft einen erbitterten Tarifstreit mit dem Internetversandhändler. Verdi fordert einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Der US-Konzern, der bundesweit mehr als 12 000 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt, verweigert bislang aber Gespräche. Amazon selbst sieht sich auch ohne Tarifvertrag als guten Arbeitgeber.

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