Boom bei Mittelfrankens Metall- und Elektrobetrieben

17.8.2017, 13:49 Uhr
Selten ging es dem mittelfränkischen Handwerk so gut wie in diesen Monaten.

© Sebastian Kahnert/dpa Selten ging es dem mittelfränkischen Handwerk so gut wie in diesen Monaten.

89 Prozent der Betriebe bezeichnen nach der aktuellen Umfrage der bayerischen Metall- und Elektro-Arbeitgeberverbände bayme/vbm derzeit ihre Geschäftslage als gut und befriedigend, nur elf Prozent als schlecht - "eine extrem positive Situation, die wir so noch nie hatten, seit wir unsere Konjunkturumfrage durchführen", berichtet Frank A. Bergner, Vorsitzender der bayme/vbm-Region Südost-Mittelfranken.

Und der Optimismus wächst sogar. Waren bei der zurückliegenden Winterumfrage noch 28,9 der Unternehmen zuversichtlich, dass sich die Geschäfte noch besser entwickeln werden, so stieg der Anteil der Optimisten jetzt im Sommer ungeachtet der weltweiten politischen Turbulenzen sogar  auf 50 Prozent an.

"Der höchste Stand seit mehr als 25 Jahren"

Damit wird auch klar: Der Beschäftigungsanstieg in der Metall- und Elektroindustrie (M+E) der Region wird sich fortsetzen. Jedes dritte  Unternehmen will zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. "Aktuell sind in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie 835.000 Stammarbeitskräfte beschäftigt, das ist der höchste Stand seit mehr als 25 Jahren", berichtet  Bergner.  Im weiteren Jahresverlauf erwartet er im Freistaat einen Zuwachs von zusätzlich rund 9000 Arbeitsplätzen, davon 2500 in Mittelfranken. In der Region  werden im Durchschnitt des laufenden Jahres rund 130.000 Mitarbeiter in der Branche beschäftigt sein.

Immer mehr erweist sich allerdings der seit Jahren diskutierte Fachkräftemangel für die Betriebe als ganz realer Engpass. Bergner nennt es "fatal, wenn den Unternehmen inzwischen Geschäfte entgehen, nur weil es an Fachkräften mangelt". Und die Betriebe brauchen diese Fachkräfte, denn 37,5 Prozent von ihnen wollen ihre Produktion ausweiten.

Um die gute Branchenlage zu sichern mahnen die Metall- und Elektroarbeitgeber  sowohl den Gesetzgeber als auch die Tarifparteien zu einer größeren Bereitschaft, insbesondere bei den „nicht mehr zeitgemäßen gesetzlichen Arbeitszeitregelungen“ mehr Flexibilität zu schaffen.  

Diese bilden nach Ansicht von Bergner  aktuelle Entwicklungen bei neuen Produktionsabläufen und mobilem Arbeiten nicht ab. "Es geht nicht um eine Erhöhung des Arbeitszeitvolumens, sondern um die Möglichkeit, dieses flexibler zu verteilen", so der Arbeitgebervertreter.

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