Börsenfusion von Frankfurt und London droht zu scheitern

27.2.2017, 09:10 Uhr
Die Deutsche Börse (im Bild Carsten Kengeter, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Börse AG) und die LSE wollen den größten europäischen Börsenbetreiber schmieden.

© dpa Die Deutsche Börse (im Bild Carsten Kengeter, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Börse AG) und die LSE wollen den größten europäischen Börsenbetreiber schmieden.

Die beabsichtigte Fusion der Frankfurter Börse und der London Stock Exchange (LSE) steht vor einem möglichen Aus. Nach Angaben vom Sonntagabend will die LSE eine von der EU gestellte Vorbedingung nicht erfüllen. Der geforderte Verkauf von Mehrheitsanteilen an der elektronischen Handelsplattform MTS sei "außer Proportion", berichtete der Sender BBC. Angesichts der Positionen der EU-Kommission rechnete LSE damit, dass eine Zustimmung der Kommission zur Fusion "unwahrscheinlich" sei.

Vertiefte Prüfung durch die EU-Kommission

Die Deutsche Börse und die LSE wollen den größten europäischen Börsenbetreiber schmieden. Die EU-Kommission hatte Ende September eine vertiefte Prüfung des geplanten Zusammenschlusses eingeleitet. Die Wettbewerbshüter haben unter anderem die Sorge, dass durch die Zusammenlegung der Clearinghäuser der beteiligten Unternehmen etwa bei Anleihegeschäften der Wettbewerb ausgeschaltet werden könnte.

Marktteilnehmer stellen Sicherheit zur Verfügung

Die Clearingstellen sind zwischen den Vertragsparteien einer Transaktion angesiedelt und übernehmen das gegenseitige Ausfallrisiko. Dafür müssen Marktteilnehmer ihnen Sicherheiten zur Verfügung stellen. Das fusionierte Unternehmen würde nach ursprünglichem Plan mit rund 150 Milliarden Euro über den weltweit größten Sicherheiten-"Pool" verfügen. 

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