Commerzbank schließt Negativzinsen weiter aus

27.3.2017, 14:45 Uhr
Michael Krauß, Chef des Privatkundenbereichs in der Niederlassung Nürnberg der Commerzbank: Das Girkonkonto soll weiter kostenlos bleiben.

© Michael Fischer Michael Krauß, Chef des Privatkundenbereichs in der Niederlassung Nürnberg der Commerzbank: Das Girkonkonto soll weiter kostenlos bleiben.

Bundesweit habe das Institut im vergangenen Jahr jede Woche 5000 neue Kunden begrüßt, berichtet Michael Krauß, Chef des Privatkundenbereichs in der Niederlassung Nürnberg. Auf die Region heruntergebrochen bedeutet das: Die Zahl der Kunden stieg in Mittelfranken und Neumarkt in der Oberpfalz unter dem Strich um knapp 4500 auf über 192.000 Privat- und Geschäftskunden.

Dabei profitiert das Geldhaus, das während der Finanzkrise nach 2008 in  Schieflage geraten war, auch davon, dass viele Wettbewerber den Rotstift ansetzen. Wenn andere Geldhäuser Filialen schlössen und Gebühren einführten, dann nutze das der Commerzbank, sagt Krauß.

Diese wolle nach einem Abbau in den vergangenen Jahren keine weiteren Filialen schließen. Die Geschäftsstellen - in der Niederlassung Nürnberg 21 an der Zahl - seien der "Anker" in der Kundenbeziehung, so Krauß. Zugleich bleibe das Girokonto  kostenlos. Und Gebühren auf die Spareinlagen privater Kunden  seien "kein Thema", so Krauß. Immer mehr Wettbewerber denken derweil darüber nach, auch von ihren Privatkunden Negativzinsen zu verlangen, wenn diese - vor allem höhere - Geldsummen bei ihnen anlegen. Hintergrund ist die Null- und Minuszinspolitik der Europäischen Zentralbank.

Boomendes Wertpapiergeschäft

Leisten kann sich die Commerzbank den Verzicht auf Gebühren laut Krauß, weil sie sich mit dem boomenden Wertpapiergeschäft eine stabile Einnahmequelle geschaffen habe. Sie sei damit weniger von der Zinsspanne abhängig als das Sparkassen und Genossenschaftsbanken seien. Mit dem  vergangenen Jahr ist Krauß sehr zufrieden: Die 300 Mitarbeiter in der Niederlassung haben nicht zuletzt das Kreditvolumen gesteigert -  vor allem wegen des weiter florierenden Immobiliengeschäfts.

Auch bei den Unternehmen wuchs das Kreditvolumen, berichtet  Marc-André Köberer, Chef des Bereichs Firmenkunden in der Niederlassung mit rund 110 Mitarbeitern. Die Firmen in der Region stünden sehr stabil da. Zu den Kunden zählen viele Unternehmen aus dem Bereich Automotive und Maschinenbau.

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