Dank Fußball-WM: Adidas vermeldet Rekordzahl

9.8.2018, 14:13 Uhr
Am Donnerstag gab Adidas die Zahlen aus dem zweiten Quartal bekannt.

© dpa Am Donnerstag gab Adidas die Zahlen aus dem zweiten Quartal bekannt.

Schmerzhaft für den Weltmarktführer Nike ist die Tatsache, dass Adidas der Nummer eins auch in dessen Heimat Marktanteile abknöpft. Die beiden Marken Adidas und die US-Tochter Reebok steigerten ihren Umsatz in Nordamerika um 16 Prozent. Dabei ist Reebok immer noch nicht im grünen Bereich. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr 2018 währungsbereinigt sogar um drei Prozent. Vorstandschef Kasper Rorsted attestierte der US-Tochter dennoch deutliche Fortschritte.

"Wir sehen eine starke Verbesserung der Profitabilität", sagte er bei einer Telefonkonferenz. Reeboks Bruttomarge verbesserte sich um 1,8 Prozentpunkte. Bis zum Jahr 2020 läuft noch ein für Reebok aufgelegtes "Muskelaufbau-Programm", bis dahin soll das Sorgenkind profitables Wachstum erreicht haben.

Stardesignerin Victoria Beckham soll Reebok auf Trab bringen. Die Ehefrau des ehemaligen Fußballprofis David Beckham ist als Markenbotschafterin engagiert und hat bereits Bekleidung und Schuhe für den Frauensport entworfen und auf den Markt gebracht. Ihre Kreationen sollen die Marke in ein schöneres Licht bringen. Die Mutter Adidas muss außerdem 500 Millionen Euro auf den Buchwert der schwächelnden Tochter abschreiben. Der Markenwert sei nach behördlicher Prüfung bis 2016 zu hoch angesetzt worden.

Dank Fußball-WM: Adidas vermeldet Rekordzahl

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Rorsted betonte mit größtem Nachdruck, dass "nichts Unkorrektes" passiert sei, die nachträgliche Wertminderung nur auf dem Papier stehe und keinerlei Wirkung auf die Cash-Lage habe. Ein weiteres unangenehmes Thema war ein Datenleck. Wie berichtet, hatte der Sportartikler Kunden in den USA vor einem möglichen Datendiebstahl gewarnt. Ende Juni habe "eine unbefugte Partei behauptet, in begrenztem Umfang Zugang zu Daten bestimmter Adidas-Konsumenten erlangt zu haben".

Betroffen seien Kontaktinformationen, Nutzernamen und verschlüsselte Passwörter. Kreditkarten- oder fitnessbezogene Informationen seien nicht berührt gewesen. Zum aktuellen Stand erklärte der Däne Rorsted, Adidas habe externe Experten hinzugezogen und arbeite mit Behörden zusammen, um den Vorfall aufzuklären. Großen Spaß dagegen hatten die Herzogenauracher an der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland.

Über acht Millionen Trikots verkauft

"Wir waren die sichtbarste Sportmarke in den Stadien", meinte Rorsted mit Blick auf die Werbung. Das kostete den Konzern: Die Marketingaufwendungen insgesamt nahmen im zweiten Quartal um 14 Prozent zu. Zugleich verkaufte der Drei-Streifen-Konzern mehr als zehn Millionen WM-Bälle und acht Millionen Trikots.

Das brachte Umsatz. Er stieg zwischen April und Ende Juni um vier Prozent auf 5,26 Milliarden Euro. Der operative Gewinn verbesserte sich um 17 Prozent auf 592 Millionen Euro. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft zog um ein gutes Fünftel auf 418 Millionen Euro an.

Nach diesem „starken Ergebnis“ im Quartal — so der Vorstandschef — bestätigte Adidas die Prognose für das Gesamtjahr. Der Umsatz 2018 soll wie erwartet um zehn Prozent zunehmen, der Gewinn in einer Spanne zwischen 13 und 17 Prozent zulegen.

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