Die VW-Abgas-Affäre: Chronik eines weltweiten Skandals

14.5.2019, 08:54 Uhr
Volkswagen steckt tief in der Krise. Der Abgas-Skandal hat mehrere Manager den Job gekostet, auch die Justiz ermittelt. VW steht nun mitten in der Aufarbeitung der Affäre, die eine beispiellose Dimension hat.
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Volkswagen steckt tief in der Krise. Der Abgas-Skandal hat mehrere Manager den Job gekostet, auch die Justiz ermittelt. VW steht nun mitten in der Aufarbeitung der Affäre, die eine beispiellose Dimension hat. © dpa

18. September 2015: Die US-Umweltbehörde EPA teilt in Washington mit, Volkswagen habe eine spezielle Software eingesetzt, um die Messung des Schadstoffausstoßes bei Abgastests zu manipulieren. VW stoppt darauf den Verkauf von Dieselwagen mit Vierzylinder-Motoren in den USA. Die Vorzugsaktie von VW bricht zeitweise um mehr als ein Fünftel ein.
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18. September 2015: Die US-Umweltbehörde EPA teilt in Washington mit, Volkswagen habe eine spezielle Software eingesetzt, um die Messung des Schadstoffausstoßes bei Abgastests zu manipulieren. VW stoppt darauf den Verkauf von Dieselwagen mit Vierzylinder-Motoren in den USA. Die Vorzugsaktie von VW bricht zeitweise um mehr als ein Fünftel ein. © Julian Stratenschulte (dpa)

23. September 2015: VW-Chef Martin Winterkorn tritt zurück. "Ich bin bestürzt über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist. Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen-Konzern möglich waren", erklärt er seinen Schritt. Zu seinem Nachfolger wird Porsche-Chef Matthias Müller berufen. Noch im September leitet die Brauschweiger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Winterkorn ein, der Fokus liegt auf dem Vorwurf des Betrugs.
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23. September 2015: VW-Chef Martin Winterkorn tritt zurück. "Ich bin bestürzt über das, was in den vergangenen Tagen geschehen ist. Vor allem bin ich fassungslos, dass Verfehlungen dieser Tragweite im Volkswagen-Konzern möglich waren", erklärt er seinen Schritt. Zu seinem Nachfolger wird Porsche-Chef Matthias Müller berufen. Noch im September leitet die Brauschweiger Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen Winterkorn ein, der Fokus liegt auf dem Vorwurf des Betrugs. © dpa

29. September 2015: Volkswagen legt einen Aktionsplan zur Nachbesserung von Dieselwagen mit manipulierter Software vor und will fünf Millionen Fahrzeuge der Kernmarke VW in die Werkstätten holen. Unterdessen hat der Abgas-Skandal dem Markenwert von Volkswagen in Berechnungen der Unternehmensberatung Interbrand massiv geschadet. In der jährlichen Rangliste der wertvollsten Marken sinkt der Wert für Europas größten Autobauer um neun Prozent auf gut 12,45 Milliarden Dollar (11,1 Mrd Euro).
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29. September 2015: Volkswagen legt einen Aktionsplan zur Nachbesserung von Dieselwagen mit manipulierter Software vor und will fünf Millionen Fahrzeuge der Kernmarke VW in die Werkstätten holen. Unterdessen hat der Abgas-Skandal dem Markenwert von Volkswagen in Berechnungen der Unternehmensberatung Interbrand massiv geschadet. In der jährlichen Rangliste der wertvollsten Marken sinkt der Wert für Europas größten Autobauer um neun Prozent auf gut 12,45 Milliarden Dollar (11,1 Mrd Euro). © dpa

07. Oktober 2015: Der bisherige Finanzvorstand von Volkswagen, Hans Dieter Pötsch, ist neuer Aufsichtsratschef des Wolfsburger Autokonzerns. Der Konzern stehe vor "großen Herausforderungen", sagte Pötsch. Wie groß die sind, zeigt sich schnell: Knapp drei Wochen nach Bekanntwerden der weltweiten Abgas-Manipulationen bei VW durchsucht die Staatsanwaltschaft Firmengebäude und private Wohnräume. Texas klagt wegen der Abgas-Manipulationen gegen Audi und Volkswagen. In den USA laufen Ermittlungen über eine zweite verdächtige Software zur Emissionskontrolle. Zudem stellt die kalifornische Umweltbehörde dem Konzern ein Ultimatum. Und in Deutschland zwingt das Kraftfahrt-Bundesamt den Konzern zum Pflicht-Rückruf. EU-weit geht es um 8,5 Milliarden Autos.
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07. Oktober 2015: Der bisherige Finanzvorstand von Volkswagen, Hans Dieter Pötsch, ist neuer Aufsichtsratschef des Wolfsburger Autokonzerns. Der Konzern stehe vor "großen Herausforderungen", sagte Pötsch. Wie groß die sind, zeigt sich schnell: Knapp drei Wochen nach Bekanntwerden der weltweiten Abgas-Manipulationen bei VW durchsucht die Staatsanwaltschaft Firmengebäude und private Wohnräume. Texas klagt wegen der Abgas-Manipulationen gegen Audi und Volkswagen. In den USA laufen Ermittlungen über eine zweite verdächtige Software zur Emissionskontrolle. Zudem stellt die kalifornische Umweltbehörde dem Konzern ein Ultimatum. Und in Deutschland zwingt das Kraftfahrt-Bundesamt den Konzern zum Pflicht-Rückruf. EU-weit geht es um 8,5 Milliarden Autos. © Julian Stratenschulte/dpa

23. Oktober 2015: Haben neben VW auch andere Autobauer bei der Messung von Abgaswerten getäuscht? Das behauptet die Deutsche Umwelthilfe und stellt zunächst Opel an den Pranger. Der Hersteller weist die Vorwürfe klar zurück.
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23. Oktober 2015: Haben neben VW auch andere Autobauer bei der Messung von Abgaswerten getäuscht? Das behauptet die Deutsche Umwelthilfe und stellt zunächst Opel an den Pranger. Der Hersteller weist die Vorwürfe klar zurück. © dpa

28. Oktober 2015:  Die Affäre brockt dem Konzern zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren rote Zahlen ein. Kurz darauf eine weitere Hiobsbotschaft für VW: Nach Angaben der Bundesregierung sollen auch 98.000 Benzinfahrzeuge betroffen sein. Einen Monat später teilen US-Behördne mit: VW-Vertreter räumten bei einem Treffen ein, dass sämtliche Diesel-Fahrzeuge der Marken VW und Audi mit 3,0-Liter-Motoren aus den Modelljahren 2009 bis 2016 mit einer verdächtigen Software ausgestattet sind.
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28. Oktober 2015: Die Affäre brockt dem Konzern zum ersten Mal seit mehr als 20 Jahren rote Zahlen ein. Kurz darauf eine weitere Hiobsbotschaft für VW: Nach Angaben der Bundesregierung sollen auch 98.000 Benzinfahrzeuge betroffen sein. Einen Monat später teilen US-Behördne mit: VW-Vertreter räumten bei einem Treffen ein, dass sämtliche Diesel-Fahrzeuge der Marken VW und Audi mit 3,0-Liter-Motoren aus den Modelljahren 2009 bis 2016 mit einer verdächtigen Software ausgestattet sind. © Julian Stratenschulte/dpa

13. Dezember 2015: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zieht Konsequenzen aus dem VW-Abgas-Skandal. Er will die Prüfverfahren für alle Autohersteller verschärfen. Sämtliche Motorsoftwares sollen dem Kraftfahrt-Bundesamt offengelegt werden müssen. Zudem sollen TÜV und Dekra ihre Abgaswerte-Prüfer regelmäßig wechseln. Auch die VW-Tochter Audi gerät zunehmend unter Druck, sie gibt die Installation einer Software zu, die in dne USA als illegales Schummelprogramm gilt.
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13. Dezember 2015: Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt zieht Konsequenzen aus dem VW-Abgas-Skandal. Er will die Prüfverfahren für alle Autohersteller verschärfen. Sämtliche Motorsoftwares sollen dem Kraftfahrt-Bundesamt offengelegt werden müssen. Zudem sollen TÜV und Dekra ihre Abgaswerte-Prüfer regelmäßig wechseln. Auch die VW-Tochter Audi gerät zunehmend unter Druck, sie gibt die Installation einer Software zu, die in dne USA als illegales Schummelprogramm gilt. © Daniel Naupold/dpa

7. Januar 2016: VW rechnet in den USA voraussichtlich mit größeren Umrüstungen, hohen Kosten und langen Werkstattzeiten. Schlimmstenfalls könnten die US-Behörden einen Zwangsrückkauf von mehreren 10.000 Diesel-Fahrzeugen fordern. Doch die US-Umwelt-Behörden lehnen die Pläne vorerst ab. Der Abgas-Skandal führt bei Volkswagen nun auch zu Problemen bei der Rechnungslegung. Der Konzern kann nicht wie geplant im März seine Bilanz vorlegen und im April den Aktionären Rede und Antwort stehen. Gleichzeitig sinkt der Absatz von VW-Fahrzeugen.
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7. Januar 2016: VW rechnet in den USA voraussichtlich mit größeren Umrüstungen, hohen Kosten und langen Werkstattzeiten. Schlimmstenfalls könnten die US-Behörden einen Zwangsrückkauf von mehreren 10.000 Diesel-Fahrzeugen fordern. Doch die US-Umwelt-Behörden lehnen die Pläne vorerst ab. Der Abgas-Skandal führt bei Volkswagen nun auch zu Problemen bei der Rechnungslegung. Der Konzern kann nicht wie geplant im März seine Bilanz vorlegen und im April den Aktionären Rede und Antwort stehen. Gleichzeitig sinkt der Absatz von VW-Fahrzeugen. © Julian Stratenschulte/dpa

19. Februar 2016: Weitere Rückruftermine stehen fest. Nachdem ab dem 29. Februar die 2,0-Liter-Antriebe in die Werkstatt müssen, sind ab dem 30. Mai die Wagen mit dem kleinsten betroffenen Motor mit 1,2 Litern Hubraum an der Reihe. Ab dem 5. September kommen die mittelgroßen Motoren mit 1,6 Litern Hubraum dran. Wann genau welche Typen zurückgerufen werden, hängt von den Kombinationen aus Motor, Baujahr und Getriebe ab.
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19. Februar 2016: Weitere Rückruftermine stehen fest. Nachdem ab dem 29. Februar die 2,0-Liter-Antriebe in die Werkstatt müssen, sind ab dem 30. Mai die Wagen mit dem kleinsten betroffenen Motor mit 1,2 Litern Hubraum an der Reihe. Ab dem 5. September kommen die mittelgroßen Motoren mit 1,6 Litern Hubraum dran. Wann genau welche Typen zurückgerufen werden, hängt von den Kombinationen aus Motor, Baujahr und Getriebe ab. © dpa

2. März 2016: In Bochum findet der wohl erste deutsche Prozess statt, in dem ein privater VW-Fahrer wegen der Abgas-Affäre vor Gericht Ansprüche geltend macht. Da der Mangel an den Autos relativ schnell behoben werden kann, muss der Konzern die Fahrzeuge jedoch nicht zurücknehmen, urteilte das Landgericht. Gleichzeitig kursieren Meldungen, dass VW hierzulande rund 3000 Verwaltungsstellen streichen will. In den Büro-Abteilungen außerhalb der Produktion wäre das unter den Mitarbeitern im Haustarif bis Ende 2017 jeder zehnte Job.
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2. März 2016: In Bochum findet der wohl erste deutsche Prozess statt, in dem ein privater VW-Fahrer wegen der Abgas-Affäre vor Gericht Ansprüche geltend macht. Da der Mangel an den Autos relativ schnell behoben werden kann, muss der Konzern die Fahrzeuge jedoch nicht zurücknehmen, urteilte das Landgericht. Gleichzeitig kursieren Meldungen, dass VW hierzulande rund 3000 Verwaltungsstellen streichen will. In den Büro-Abteilungen außerhalb der Produktion wäre das unter den Mitarbeitern im Haustarif bis Ende 2017 jeder zehnte Job. © Julian Stratenschulte/dpa

21. März 2016: In Deutschland haben mittlerweile 76 private Investoren auf Schadensersatz geklagt. Hinzu kommt die Sammelklage von 278 Großinvestoren.
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21. März 2016: In Deutschland haben mittlerweile 76 private Investoren auf Schadensersatz geklagt. Hinzu kommt die Sammelklage von 278 Großinvestoren. © dpa

26. März 2016: Mehrerer VW-Manager entlasten Konzernchef Matthias Müller. Müller wurde vorgeworfen, er habe schon Wochen vor dem Eingeständnis des Autobauers vom Einsatz einer verbotenen Software gewusst. Gleichzeitig sollen die Top-Manager auf ihre üppigen Boni verzichten.
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26. März 2016: Mehrerer VW-Manager entlasten Konzernchef Matthias Müller. Müller wurde vorgeworfen, er habe schon Wochen vor dem Eingeständnis des Autobauers vom Einsatz einer verbotenen Software gewusst. Gleichzeitig sollen die Top-Manager auf ihre üppigen Boni verzichten. © dpa

22. April 2016: Bei der Aufsichtsratssitzung in Wolfsburg verkündet VW mit 1,6 Milliarden Euro für 2015 den größten Verlust der Konzerngeschichte. Das operative Ergebnis sei von 12,7 Milliarden Euro 2014 auf minus 4,1 Milliarden abgesackt. Hauptgrund dafür seien die Rückstellungen von insgesamt 16,4 Milliarden Euro für die Kosten des Abgasskandals.
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22. April 2016: Bei der Aufsichtsratssitzung in Wolfsburg verkündet VW mit 1,6 Milliarden Euro für 2015 den größten Verlust der Konzerngeschichte. Das operative Ergebnis sei von 12,7 Milliarden Euro 2014 auf minus 4,1 Milliarden abgesackt. Hauptgrund dafür seien die Rückstellungen von insgesamt 16,4 Milliarden Euro für die Kosten des Abgasskandals. © dpa

21. Juni 2016: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt im Abgas-Skandal gegen den zurückgetretenen VW-Konzernchef Martin Winterkorn und den amtierenden VW-Markenchef Herbert Diess wegen des Verdachts auf Marktmanipulation.
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21. Juni 2016: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt im Abgas-Skandal gegen den zurückgetretenen VW-Konzernchef Martin Winterkorn und den amtierenden VW-Markenchef Herbert Diess wegen des Verdachts auf Marktmanipulation. © dpa

28. Juni 2016: Volkswagen muss wegen des Abgas-Skandals in den USA voraussichtlich bis zu 14,7 Milliarden Dollar (13,3 Milliarden Euro) zahlen. Ein entsprechendes Paket sieht Rückkäufe, Entschädigungen und Strafen vor. Das geht aus einem Dokument hervor, das US-Kläger bei einem Gericht in San Francisco einreichten.
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28. Juni 2016: Volkswagen muss wegen des Abgas-Skandals in den USA voraussichtlich bis zu 14,7 Milliarden Dollar (13,3 Milliarden Euro) zahlen. Ein entsprechendes Paket sieht Rückkäufe, Entschädigungen und Strafen vor. Das geht aus einem Dokument hervor, das US-Kläger bei einem Gericht in San Francisco einreichten. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

8. August 2016: Auch in Deutschland geht die juristische Aufarbeitung voran. In einem Musterverfahren werden die Schadenerstatzklagen von 170 VW-Aktionären vor dem Oberlandesgericht Braunschweig geklärt. Vor einem US-Gericht räumt erstmals ein VW-Ingenieur seine Mitschuld an dem Skandal ein. Demnach begann die Arbeit an der Manipulations-Software bereits 2006.
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8. August 2016: Auch in Deutschland geht die juristische Aufarbeitung voran. In einem Musterverfahren werden die Schadenerstatzklagen von 170 VW-Aktionären vor dem Oberlandesgericht Braunschweig geklärt. Vor einem US-Gericht räumt erstmals ein VW-Ingenieur seine Mitschuld an dem Skandal ein. Demnach begann die Arbeit an der Manipulations-Software bereits 2006. © dpa

30. September 2016: VW einigt sich mit Händlern in den USA auf einen Vergleich und zahlt 1,2 Milliarden Dollar Entschädigung. In einem Vergleich mit Kunden in Kalifornien kommen auf VW Kosten in Höhe von bis zu 16,5 Milliarden US-Dollar zu.
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30. September 2016: VW einigt sich mit Händlern in den USA auf einen Vergleich und zahlt 1,2 Milliarden Dollar Entschädigung. In einem Vergleich mit Kunden in Kalifornien kommen auf VW Kosten in Höhe von bis zu 16,5 Milliarden US-Dollar zu. © dpa

17. November 2016: VW stellt sein Reformpaket vor. Es beinhaltet bis 2025 die Schaffung von 9000 neuen Stellen - aber gleichzeitig den Abbau von 30.000 Stellen.
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17. November 2016: VW stellt sein Reformpaket vor. Es beinhaltet bis 2025 die Schaffung von 9000 neuen Stellen - aber gleichzeitig den Abbau von 30.000 Stellen. © dpa

10. Januar 2017: Trotz des Abgas-Skandals ist VW offenbar erstmals der größte Autobauer der Welt: Er hat 2016 mehr als 10.3 Millionen Fahrzeuge abgesetzt. Gleichzeitig hat sich das Unternehmen mit US-Behörden auf einen weiteren Vergleich geeinigt, es zahlt Bußgeld- und Strafzahlungen in Höhe von 4,3 Milliarden Euro.
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10. Januar 2017: Trotz des Abgas-Skandals ist VW offenbar erstmals der größte Autobauer der Welt: Er hat 2016 mehr als 10.3 Millionen Fahrzeuge abgesetzt. Gleichzeitig hat sich das Unternehmen mit US-Behörden auf einen weiteren Vergleich geeinigt, es zahlt Bußgeld- und Strafzahlungen in Höhe von 4,3 Milliarden Euro. © dpa

27. Januar 2017: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig weitet die Ermittlungen aus, insgesamt gibt es nun 37 Beschuldigte. Ferdinand Piech, früherer VW-Aufsichtsratchef, belastet Martin Winterkorn schwer. Laut Spiegel-Informationen hat Piech bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig ausführlich ausgesagt.
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27. Januar 2017: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig weitet die Ermittlungen aus, insgesamt gibt es nun 37 Beschuldigte. Ferdinand Piech, früherer VW-Aufsichtsratchef, belastet Martin Winterkorn schwer. Laut Spiegel-Informationen hat Piech bei der Staatsanwaltschaft Braunschweig ausführlich ausgesagt. © dpa

13. Februar 2017: Der Sparplan bei VW sorgt für Ärger, Betriebsrat und Management finden keine Einigung. Zudem wird bekannt, dass eine Klage im Namen von Zehntausenden geschädigter VW-Kunden eingereicht wurde.
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13. Februar 2017: Der Sparplan bei VW sorgt für Ärger, Betriebsrat und Management finden keine Einigung. Zudem wird bekannt, dass eine Klage im Namen von Zehntausenden geschädigter VW-Kunden eingereicht wurde. © dpa

29. Januar 2018: Auch nach über zwei Jahren kommt die deutsche Automobilindustrie nicht zur Ruhe. Affen sollen über einen längeren Zeitraum Versuchen mit Abgasen ausgesetzt worden sein. Medienberichten zufolge soll die von den Konzernen VW, Daimler und BMW gegründete Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) auch eine "Kurzzeit-Inhalationsstudie mit Stickstoffdioxid bei gesunden Menschen gefördert" haben.
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29. Januar 2018: Auch nach über zwei Jahren kommt die deutsche Automobilindustrie nicht zur Ruhe. Affen sollen über einen längeren Zeitraum Versuchen mit Abgasen ausgesetzt worden sein. Medienberichten zufolge soll die von den Konzernen VW, Daimler und BMW gegründete Europäische Forschungsvereinigung für Umwelt und Gesundheit im Transportsektor (EUGT) auch eine "Kurzzeit-Inhalationsstudie mit Stickstoffdioxid bei gesunden Menschen gefördert" haben. © Luisa González/dpa

14. April 2018: Der Wechsel an der Spitze ist beschlossene Sache. Der frühere VW-Markenchef Herbert Diess wird neuer Konzernchef von Volkswagen. Er löst damit Matthias Müller ab und will den angekündigten Kulturwandel vorantreiben.
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14. April 2018: Der Wechsel an der Spitze ist beschlossene Sache. Der frühere VW-Markenchef Herbert Diess wird neuer Konzernchef von Volkswagen. Er löst damit Matthias Müller ab und will den angekündigten Kulturwandel vorantreiben. © Foto: Swen Pförtner/dpa

4. Mai 2018: Die US-Justiz erhebt eine Anklage gegen den früheren VW-Chef Martin Winterkorn und erlässt sogar einen Haftbefehl. Die Anklage lautet: Betrug, Verschwörung zum Verstoß gegen Umweltgesetze und Täuschung der Behörden. Außerdem besteht seit Längerem der Verdacht, dass Winterkorn bereits frühzeitig von der Diesel-Manipulation gewusst haben soll. Wenige Tage später werden neue Details aus US-Vernehmungsprotokollen bekannt. Diese belasten auch VW-Chef Diess.
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4. Mai 2018: Die US-Justiz erhebt eine Anklage gegen den früheren VW-Chef Martin Winterkorn und erlässt sogar einen Haftbefehl. Die Anklage lautet: Betrug, Verschwörung zum Verstoß gegen Umweltgesetze und Täuschung der Behörden. Außerdem besteht seit Längerem der Verdacht, dass Winterkorn bereits frühzeitig von der Diesel-Manipulation gewusst haben soll. Wenige Tage später werden neue Details aus US-Vernehmungsprotokollen bekannt. Diese belasten auch VW-Chef Diess. © dpa

14. Juni 2018: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig verhängt ein Bußgeld über eine Milliarde Euro gegen VW, welches der Konzern akzeptiert. Im weiteren Verlauf wird darüber diskutiert, wer die VW-Milliarde bekommt. Die niedersächsische Landesregierung legt schließlich fest, dass das Geld hauptsächlich in die Bereiche Digitalisierung, Krankenversorgung und Luftreinhaltung fließen soll.
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14. Juni 2018: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig verhängt ein Bußgeld über eine Milliarde Euro gegen VW, welches der Konzern akzeptiert. Im weiteren Verlauf wird darüber diskutiert, wer die VW-Milliarde bekommt. Die niedersächsische Landesregierung legt schließlich fest, dass das Geld hauptsächlich in die Bereiche Digitalisierung, Krankenversorgung und Luftreinhaltung fließen soll. © Julian Stratenschulte (dpa)

31. Juli 2018: Interne Dokumente belegen nun, dass hochrangige VW-Mitarbeiter offenbar schon frühzeitig von den Folgen der Manipulation von Dieselwerten gewusst haben. Manager, Juristen und Entwickler sollen vor Bekanntwerden des Betrugs große Sorgen gehabt haben. Der Konzern selbst hält an seiner Behauptung fest, von den Vorwürfen der US-Behörden im September 2015 überrascht worden zu sein.
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31. Juli 2018: Interne Dokumente belegen nun, dass hochrangige VW-Mitarbeiter offenbar schon frühzeitig von den Folgen der Manipulation von Dieselwerten gewusst haben. Manager, Juristen und Entwickler sollen vor Bekanntwerden des Betrugs große Sorgen gehabt haben. Der Konzern selbst hält an seiner Behauptung fest, von den Vorwürfen der US-Behörden im September 2015 überrascht worden zu sein. © dpa

27. September 2018: Laut Spiegel-Berichten verspricht Konzernchef Diess bei Verhandlungen mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun, sich an der möglichen technischen Nachrüstung älterer Dieselautos finanziell zu beteiligen. Außerdem plant VW ein großes Umtauschprogramm für Autos der Schadstoffklassen Euro 4 und 5.
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27. September 2018: Laut Spiegel-Berichten verspricht Konzernchef Diess bei Verhandlungen mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) nun, sich an der möglichen technischen Nachrüstung älterer Dieselautos finanziell zu beteiligen. Außerdem plant VW ein großes Umtauschprogramm für Autos der Schadstoffklassen Euro 4 und 5. © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

1. November 2018: Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) reicht in Kooperation mit dem ADAC eine Musterfeststellungsklage gegen die Volkswagen AG ein. Im Erfolgsfall könnte sie VW-Kunden helfen, ihre Ansprüche gegen den Konzern durchzusetzen. Im Februar 2019 werden sich bereits mehr als 400.000 Autobesitzer angeschlossen haben.
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1. November 2018: Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) reicht in Kooperation mit dem ADAC eine Musterfeststellungsklage gegen die Volkswagen AG ein. Im Erfolgsfall könnte sie VW-Kunden helfen, ihre Ansprüche gegen den Konzern durchzusetzen. Im Februar 2019 werden sich bereits mehr als 400.000 Autobesitzer angeschlossen haben. © dpa/ David-Wolfgang Ebener

8. Februar 2019: Aus Unternehmenskreisen verlautet, dass VW eine Schadenersatzklage gegen Bosch prüft. Bosch hatte die Ursprungsversion der Software geliefert, die VW-Mitarbeiter später zum manipulieren der Abgasreinigung benutzt hatten.
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8. Februar 2019: Aus Unternehmenskreisen verlautet, dass VW eine Schadenersatzklage gegen Bosch prüft. Bosch hatte die Ursprungsversion der Software geliefert, die VW-Mitarbeiter später zum manipulieren der Abgasreinigung benutzt hatten. © dpa

4. April 2019: Die EU-Kommission geht nach vorläufigen Erkenntnissen davon aus, dass VW, Daimler und BMW in der Vergangenheit illegale Absprachen zu Technologien der Abgasreinigung getroffen haben. Bestätigt sich diese Einschätzung, drohen den deutschen Autobauern teure Strafen.
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4. April 2019: Die EU-Kommission geht nach vorläufigen Erkenntnissen davon aus, dass VW, Daimler und BMW in der Vergangenheit illegale Absprachen zu Technologien der Abgasreinigung getroffen haben. Bestätigt sich diese Einschätzung, drohen den deutschen Autobauern teure Strafen. © Martin Regner

31. Juli 2019: Der ehemalige Audi-Chef Rupert Stadler wird angeklagt. Die Staatsanwaltschaft München II wirft ihm und drei weiteren Angeschuldigten im Diesel-Skandal "Betrug, mittelbare Falschbeurkundung sowie strafbare Werbung vor". Stadler saß 2018 für über einen Monat in Untersuchungshaft.
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31. Juli 2019: Der ehemalige Audi-Chef Rupert Stadler wird angeklagt. Die Staatsanwaltschaft München II wirft ihm und drei weiteren Angeschuldigten im Diesel-Skandal "Betrug, mittelbare Falschbeurkundung sowie strafbare Werbung vor". Stadler saß 2018 für über einen Monat in Untersuchungshaft. © Armin Weigel, dpa

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