Diese Erfindungen aus Nürnberg sorgten für Furore

20.8.2017, 06:00 Uhr
Diese Erfindungen aus Nürnberg sorgten für Furore

© Foto: Siemens AG

"Nürnberger Tand geht durch alle Land" - das wusste man schon im Mittelalter, als Waren aus der Stadt in alle Welt verkauft wurden. Aufgehört hat das nie. Immer wieder haben Unternehmer und Tüftler aus der Noris mit ihren Produkten von sich reden gemacht. Am 29. Januar 1929 ließen beispielsweise die Vereinigten Papierwerke Nürnberg das Warenzeichen Tempo beim Reichspatentamt in Berlin anmelden. Die Marke wurde der Inbegriff für Papiertaschentücher.

Eine im wahrsten Wortsinne erleuchtende Idee hatte Johann Sigmund Schuckert: Der Pionier der Industrialisierung errichtete 1878 in Schloss Linderhof als Nebeneffekt der Wünsche des Königs nach Illumination nicht nur das erste Wärmekraftwerk der Welt, sondern erbaute 1882 mit drei Bogenlampen in der Nürnberger Kaiserstraße die erste dauernd betriebene elektrische Straßenbeleuchtung Deutschlands.

Zurück zum Nürnberger Tand, mit dem in allererster Linie Spielzeug gemeint war, und der schon im 15. Jahrhundert den Ruf der Stadt als "Spielzeugstadt" prägte. Im November 1912 gründeten Heinrich Müller und Heinrich Schreyer die Spielzeugfabrik Schreyer&Co. (Schuco), die für Modellautos und Blechspielzeug bekannt wurde. Im Jahr 1936 kam das erste Schuco-Auto auf den Markt und verblüffte die Fachwelt mit der technischen Präzision und der bemerkenswerten Ausstattung der Miniaturen.

Auch für Schreibgeräte ist die Stadt bekannt. Berühmte Erfindungen des Unternehmens Schwan-Stabilo, mittlerweile in Heroldsberg ansässig, sind der Kopierstift (1875), der Dünnkernfarbstift mit besonders bruchfester Mine (Markenname Stabilo, 1925), der Augenbrauenstift, ursprünglich als Markierungsstift bei Operationen (Dermatograph), der ab 1927 auch in die USA exportiert wurde, und nicht zuletzt der Textmarker. Die Nürnberger Staedtler Mars GmbH & Co. KG ist eines der ältesten Industrieunternehmen und einer der ältesten Schreibgerätehersteller Deutschlands.

Rasant ging es bei der Zünder-Apparatebau-Gesellschaft m.b.H. (Zündapp) Nürnberg zu, die zunächst Anlasser und Lichtmaschinen herstellte, später Motorräder.

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