Einzelhandel fordert einfachere Ladenöffnung am Sonntag

11.12.2017, 18:02 Uhr
Die Straßen der Nürnberger Innenstadt waren am ersten Adventswochenende rappelvoll.

© Michael Matejka Die Straßen der Nürnberger Innenstadt waren am ersten Adventswochenende rappelvoll.

Der Präsident des Handelsverbandes Deutschland, Josef Sanktjohanser, kritisierte in der Passauer Neuen Presse vom Montag besonders die Gewerkschaft Verdi und ihre Verweigerung, "konstruktiv über Sonntagsöffnungen zu sprechen".

In den vergangenen Monaten habe der Handelsverband immer wieder erlebt, dass Gerichte Genehmigungen für Sonntagsöffnungen kurzfristig kippten, wie Sanktjohanser der Zeitung sagte. "Davon müssen wir wegkommen, die Händler brauchen hier mehr Planungssicherheit."

Anteil des Onlinehandels wächst

Sanktjohanser warnte erneut vor einer Verödung der Innenstädte: Das Einkaufserlebnis sei "das stärkste Pfund" der stationären Händler - sie sollten daher zumindest die Chance bekommen, an einigen wenigen Sonntagen im Jahr ihre Kunden mit Events und Sonderaktionen zu begeistern. "Ansonsten kaufen die Kunden eben noch mehr online ein."

Der Handelsverband hatte am Sonntag über schwache Umsätze in der zweiten Adventswoche berichtet und von Politik, Kommunen und Gewerkschaften daher gefordert, sich gemeinsam für attraktive Citys einzusetzen und dem Innenstadthandel die gleichen Chancen einzuräumen wie dem Onlinehandel.

Derzeit macht der Onlinehandel nach Angaben des Verbandes knapp zehn Prozent des Umsatzes im deutschen Einzelhandel. Sein Anteil wächst aber sehr schnell.

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