Gewinneinbußen und neuer Finanzvorstand bei Leoni

Nürnberg - Der Autozulieferer Leoni bekommt wieder einen Finanzvorstand. Karl Gadesmann übernimmt den Posten von Unternehmenschef Dieter Bellé. Die Unternehmeszahlen sind dagegen weniger erfreulich.

Karl Gadesmann soll den Posten zum 1. Oktober von Unternehmenschef Dieter Bellé übernehmen, wie Leoni am Mittwoch mitteilte. Bellé hatte das Amt seit seiner Berufung zum Vorstandsvorsitzenden parallel ausgeübt. Der 53 Jahre alte Gadesmann kommt vom Konkurrenten Dräxlmaier, der wie Leoni unter anderem Bordnetze für Autos herstellt. Zuvor war Gadesmann bei MAN und Volkswagen. 

Das große Stühlerücken im Vorstand von Leoni ist damit vorerst beendet. Neben dem Posten als Finanzchef hatte Bellé bis vor kurzem auch übergangsweise die Kabelsparte mit geleitet, bis der Schweizer Bruno Fankhauser übernahm. Ex-Kabel-Chef Frank Hiller ist seit Anfang des Jahres Chef der Bordnetzsparte, um sie wieder auf Vordermann zu bringen. Im November hatte Leoni hier Probleme öffentlich gemacht. Kurz darauf verließ der für die Sparte zuständige Vorstand das Unternehmen.

Gewinn sank um 30 Prozent

Der Nürnberger Autozulieferer Leoni ist nach eigenen Angaben auf gutem Weg zu seinen Jahreszielen. "Ich kann zum ersten Quartal sagen, dass insgesamt sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern prognosegerecht ausfallen", sagte Vorstandschef Dieter Bellé auf der Hauptversammlung am Mittwoch. 

Der Umsatz lag im ersten Quartal bei 1,09 Milliarden Euro und damit minimal unter dem Niveau des Vorjahres. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sank im Jahresvergleich hingegen um mehr als 30 Prozent auf 24,4 Millionen Euro. Nach massiven Problemen im Bordnetz-Bereich baut Leoni die Sparte um. Details zur Bilanz für das erste Quartal will Leoni am kommenden Mittwoch vorlegen.