Handelskrieg mit den USA: Das kommt auf die Verbraucher zu

8.7.2018, 06:00 Uhr
Schmerzhaft spürbar könnten die Zölle für eingefleischte Liebhaber typisch amerikanischer Produkte wie Bourbon Whiskeys werden. Die Hersteller der Marke Jack Daniel's haben bereits reagiert. "Wir werden die Preise in den nächsten Monaten erhöhen", bestätigte ein Sprecher des Spirituosenkonzerns Brown-Forman aus Louisville im US-Bundesstaat Kentucky. Allerdings werde diese zusätzliche Abgabe nicht sofort und auch nicht in voller Höhe bei den Kunden ankommen. Da Jack Daniel's und die anderen Marken des US-Konzerns mit einigem Vorlauf nach Deutschland und Europa geliefert würden, dürfte es mehrere Monate dauern, bis sich die Preiserhöhungen im Handel niederschlagen. Und auch dann dürfte sich der Whiskey für Endkonsumenten nur um rund zehn Prozent verteuern, so der Sprecher.
1 / 6

Handelskrieg: So teuer wird es für deutsche Verbraucher

Schmerzhaft spürbar könnten die Zölle für eingefleischte Liebhaber typisch amerikanischer Produkte wie Bourbon Whiskeys werden. Die Hersteller der Marke Jack Daniel's haben bereits reagiert. "Wir werden die Preise in den nächsten Monaten erhöhen", bestätigte ein Sprecher des Spirituosenkonzerns Brown-Forman aus Louisville im US-Bundesstaat Kentucky. Allerdings werde diese zusätzliche Abgabe nicht sofort und auch nicht in voller Höhe bei den Kunden ankommen. Da Jack Daniel's und die anderen Marken des US-Konzerns mit einigem Vorlauf nach Deutschland und Europa geliefert würden, dürfte es mehrere Monate dauern, bis sich die Preiserhöhungen im Handel niederschlagen. Und auch dann dürfte sich der Whiskey für Endkonsumenten nur um rund zehn Prozent verteuern, so der Sprecher. © Uwe Anspach/dpa

Es wird wohl noch etwas dauern, bis sich auch bei Textilien die Strafzölle auf US-Waren an den Kassen im deutschen Textileinzelhandel niederschlagen. Im Geschäft mit Mode werden Kollektionen langfristig vereinbart, da kommen Preiserhöhungen mit Verzögerungen. Wenn überhaupt. Beispiel Jeans: Die meisten Jeans kommen gar nicht aus den USA, auch wenn sie Namen wie Levi's oder Wrangler tragen. Sie werden meist in Billiglohnländer produziert. Treffen kann es höchstens besonders hippe Teile aus den Kollektionen von US-Designern, aber bei denen spielt der Preis ohnehin nur eine untergeordnete Rolle. Von den gesamten deutschen Textilimporten in Höhe von 32,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr kamen gerade einmal Waren im Wert von 67 Millionen Euro oder 0,2 Prozent aus den USA.
2 / 6

Handelskrieg: Das kommt auf die Verbraucher zu

Es wird wohl noch etwas dauern, bis sich auch bei Textilien die Strafzölle auf US-Waren an den Kassen im deutschen Textileinzelhandel niederschlagen. Im Geschäft mit Mode werden Kollektionen langfristig vereinbart, da kommen Preiserhöhungen mit Verzögerungen. Wenn überhaupt. Beispiel Jeans: Die meisten Jeans kommen gar nicht aus den USA, auch wenn sie Namen wie Levi's oder Wrangler tragen. Sie werden meist in Billiglohnländer produziert. Treffen kann es höchstens besonders hippe Teile aus den Kollektionen von US-Designern, aber bei denen spielt der Preis ohnehin nur eine untergeordnete Rolle. Von den gesamten deutschen Textilimporten in Höhe von 32,6 Milliarden Euro im vergangenen Jahr kamen gerade einmal Waren im Wert von 67 Millionen Euro oder 0,2 Prozent aus den USA. © Uwe Anspach/dpa

Auch Mais wird ähnlich wie Reis oder Erdnussbutter mit 25prozentigen Strafzöllen belegt. Das ist durchaus für deutsche Verbraucher relevant, denn etwa bei Mais sind die USA immerhin der drittgrößte Lieferant für die EU. Doch in den meisten Fällen kommt Mais nur weiterverarbeitet auf den Tisch: Entweder in Form von Tortillas, Chips oder Corn Flakes. Oder indirekt in Form von Steaks und Schnitzel, denn der aus den USA importierte Mais wird ganz überwiegend als Tierfutter verwendet. Die Kosten für den Mais inklusive Zusatzzoll sind meist also nur ein Teil der gesamten Herstellungskosten – und nicht unbedingt der wichtigste.
3 / 6

Handelskrieg: So teuer wird es für deutsche Verbraucher

Auch Mais wird ähnlich wie Reis oder Erdnussbutter mit 25prozentigen Strafzöllen belegt. Das ist durchaus für deutsche Verbraucher relevant, denn etwa bei Mais sind die USA immerhin der drittgrößte Lieferant für die EU. Doch in den meisten Fällen kommt Mais nur weiterverarbeitet auf den Tisch: Entweder in Form von Tortillas, Chips oder Corn Flakes. Oder indirekt in Form von Steaks und Schnitzel, denn der aus den USA importierte Mais wird ganz überwiegend als Tierfutter verwendet. Die Kosten für den Mais inklusive Zusatzzoll sind meist also nur ein Teil der gesamten Herstellungskosten – und nicht unbedingt der wichtigste. © Marc Schäfer/dpa

Auch die EU-Vergeltungszölle auf US-Motorräder sind eine Reaktion auf die Einführung von US-Sonderabgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte, die von den Europäern als nicht vereinbar mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO angesehen werden. Im Blickpunkt dabei vor allem Harley Davidson: Der Hersteller der Nobelmarke hat noch nicht entschieden, wie er im Markt reagieren wird, ob es als Folge der Strafzölle zu Preissteigerungen für die Zweiräder kommen werde, sei noch offen, heißt es. Für erhebliche Verärgerung beim US-Präsidenten Trump hat gesorgt, dass Harley darüber nachdenkt, wegen der Strafzölle die Produktion ins Ausland zu verlagern.
4 / 6

Handelskrieg: So teuer wird es für deutsche Verbraucher

Auch die EU-Vergeltungszölle auf US-Motorräder sind eine Reaktion auf die Einführung von US-Sonderabgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte, die von den Europäern als nicht vereinbar mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO angesehen werden. Im Blickpunkt dabei vor allem Harley Davidson: Der Hersteller der Nobelmarke hat noch nicht entschieden, wie er im Markt reagieren wird, ob es als Folge der Strafzölle zu Preissteigerungen für die Zweiräder kommen werde, sei noch offen, heißt es. Für erhebliche Verärgerung beim US-Präsidenten Trump hat gesorgt, dass Harley darüber nachdenkt, wegen der Strafzölle die Produktion ins Ausland zu verlagern. © Axel Heimken/dpa

Die vor allem von den USA angeheizten Handelskonflikte sorgen nach Einschätzung von Konjunktur- und Arbeitsmarktexperten bei vielen deutschen Unternehmen zunehmend für Verunsicherung. Zentrales Thema dabei seien die Handelskonflikte. Der Autobauer Daimler hat bereits seine Gewinnprognose für das laufende Jahr wegen voraussichtlich steigender Zölle in China für Importautos aus den USA gesenkt. Und führende Wirtschaftsexperten bis hin zum IWF senken ihre Wachstumsprognosen. Unternehmen, die verunsichert sind, halten sich mit neuen Investitionen zurück, das dämpft das Wirtschaftswachstum und geht so zu Lasten von Arbeitsplätzen.
5 / 6

Handelskrieg: So teuer wird es für deutsche Verbraucher

Die vor allem von den USA angeheizten Handelskonflikte sorgen nach Einschätzung von Konjunktur- und Arbeitsmarktexperten bei vielen deutschen Unternehmen zunehmend für Verunsicherung. Zentrales Thema dabei seien die Handelskonflikte. Der Autobauer Daimler hat bereits seine Gewinnprognose für das laufende Jahr wegen voraussichtlich steigender Zölle in China für Importautos aus den USA gesenkt. Und führende Wirtschaftsexperten bis hin zum IWF senken ihre Wachstumsprognosen. Unternehmen, die verunsichert sind, halten sich mit neuen Investitionen zurück, das dämpft das Wirtschaftswachstum und geht so zu Lasten von Arbeitsplätzen. © Arno Burgi/dpa

Schon jetzt müssen die Börsianer unter dem eskalierenden Handelskonflikt leiden. Wer sein Geld in Aktien angelegt hat, der erlebt derzeit ein Auf und Ab der Gefühle. Mit jeder neuen Eskalationsstufe beginnen die Kurse ihren Sinkflug, insbesondere deutsche Exportwerte reagieren äußerst sensibel auf Störungen im Welthandel. Umgekehrt sorgen vorübergehende Signale einer Entspannung im Handelsstreit für Kursgewinne. Seit der Zuspitzung des Konfliktes vor allem zwischen den USA und China hat der deutsche Leitindex Dax schon über 600 Punkte verloren.
6 / 6

Handelskrieg: Das kommt auf die Verbraucher zu

Schon jetzt müssen die Börsianer unter dem eskalierenden Handelskonflikt leiden. Wer sein Geld in Aktien angelegt hat, der erlebt derzeit ein Auf und Ab der Gefühle. Mit jeder neuen Eskalationsstufe beginnen die Kurse ihren Sinkflug, insbesondere deutsche Exportwerte reagieren äußerst sensibel auf Störungen im Welthandel. Umgekehrt sorgen vorübergehende Signale einer Entspannung im Handelsstreit für Kursgewinne. Seit der Zuspitzung des Konfliktes vor allem zwischen den USA und China hat der deutsche Leitindex Dax schon über 600 Punkte verloren. © Frank Rumpenhorst/dpa

Verwandte Themen