Handelsstreit: China und die USA gehen aufeinander zu

20.5.2018, 14:20 Uhr
Handelsstreit: China und die USA gehen aufeinander zu

© Ole Spata/dpa

Im Handelskonflikt zwischen China und den USA macht Peking einen Schritt auf Washington zu. Beide Seiten seien übereingekommen, dass China künftig erheblich mehr amerikanische Güter und Dienstleistungen erwerben wolle, hieß es am Samstag in einer gemeinsamen Stellungnahme. Das Weiße Haus verbreitete sie in Washington zum Abschluss zweitägiger Verhandlungen. Das Papier nennt allerdings keine Zahlen, Zeiträume oder Einzelheiten.

Der chinesische Vizepremier Liu He sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua, man wolle die gegeneinander gerichteten Zölle stoppen. Wirtschaftliche Zusammenarbeit sei für beide Seiten eine "Win-Win-Wahl". China und die USA würden ihre Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Agrar und Finanzen fortsetzen.

Deutliche Exportausweitung

Den Angaben des Weißen Hauses zufolge erreichten die Unterhändler eine Einigung, das von Präsident Donald Trump viel kritisierte Handelsdefizit der USA mit China deutlich zu reduzieren. Beide Seiten seien sich einig gewesen, amerikanische Energie- und Agrarexporte nach China deutlich auszuweiten. Ein US-Team solle dazu in China die Details ausarbeiten.

Die beiden weltgrößten Volkswirtschaften lagen in den vergangenen Wochen in ihrer Handelspolitik auf Konfrontationskurs. Es gab Befürchtungen vor einem Handelskrieg.

Trump hatte das Thema Handelsdefizite bereits im Wahlkampf aufgebracht und China seither wiederholt beschuldigt. Als Präsident drohte Trump auch China mit Strafzöllen. Er verbindet das Thema Außenhandel mit der nationalen Sicherheit der USA. Zuletzt ließen beide Seiten wieder Kompromissbereitschaft erkennen.

Treffen in Washington

Auch der Schutz geistigen Eigentums wird in der gemeinsamem Erklärung erwähnt: Man sei sich der überragenden Bedeutung des Themas bewusst und wolle die Kooperation verstärken, hieß es. China wolle seine bestehenden Gesetze einschließlich des Patentrechts ergänzen.

Delegationen der USA und Chinas hatten sich am 17. und 18. Mai in der US-Hauptstadt getroffen. Von amerikanischer Seite verhandelten unter anderem Finanzminister Steven Mnuchin, Handelsminister Wilbur Ross und der Handelsbeauftragte Robert Lighthizer. An der Spitze des chinesischen Teams stand Vizepremier Liu He, der von Präsident Xi Jinping gesandt worden war.

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