Henkel profitiert gewaltig von Sun-Übernahme

22.2.2018, 16:06 Uhr
Henkel hat 2017 vor allem von seinem Klebstoffgeschäft profitiert. Der Umsatz stieg um 7 Prozent und knackte erstmals die Marke von 20 Milliarden Euro

© Jan-Philipp Strobel/dpa Henkel hat 2017 vor allem von seinem Klebstoffgeschäft profitiert. Der Umsatz stieg um 7 Prozent und knackte erstmals die Marke von 20 Milliarden Euro

Dank des florierenden Klebstoffgeschäfts und milliardenschwerer Zukäufe im Waschmittelbereich hat der Konsumgüterkonzern Henkel 2017 beim Umsatz erstmals die 20-Milliarden-Euro-Schwelle übersprungen. Auch beim Gewinn erreichte der Hersteller von Persil, Schwarzkopf und Loctite neue Bestmarken, wie der Dax-Konzern am Donnerstag in Düsseldorf mitteilte. Einzig die Kosmetiksparte blieb unter den Erwartungen.

Größter Wachstumstreiber bei dem Düsseldorfer Familienunternehmen waren die Zukäufe der vergangenen Jahre. 2016 hatten Henkel für über drei Milliarden Euro den US-Waschmittelhersteller Sun Products übernommen. Auch 2017 gingen die Düsseldorfer für insgesamt 2 Milliarden auf Einkaufstour. Die Folge: Der Umsatz stieg 2017 um 7 Prozent auf gut 20 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft wuchs Henkel um gut 3 Prozent. Eine starke Nachfrage aus der Industrie kurbelte vor allem das Geschäft mit Klebstoffen an. Diese Sparte ist inzwischen für fast die Hälfte des Henkel-Geschäfts verantwortlich.

Mit Perwoll gewaschen

Auch bei Wasch- und Reinigungsmitteln lief es weiter rund, woran nicht zuletzt die Traditionsmarke Persil einen großen Anteil hatte. Doch auch das Geschäft mit Spezialwaschmitteln wie Perwoll und WC-Reinigern wuchs kräftig.

Einen Schönheitsfehler in der Bilanz stellte allerdings die Entwicklung der Kosmetiksparte dar. Hier habe das Wachstum unter den Erwartungen gelegen, räumte Henkel-Chef Hans van Bylen ein. Henkel litt erkennbar unter der Konkurrenz von Unilever, Procter & Gamble oder L'Oreal. Preisdruck und Verdrängungswettbewerb sorgten dafür, dass die Sparte am Jahresende nur ein Wachstum von gerade einmal 0,5 Prozent ausweisen konnte. Doch will Henkel die Scharte bereits in diesem Jahr wieder auswetzen und auch im Kosmetikbereich ein Wachstum von mindestens 2 Prozent erreichen.

Deutliche Fortschritte erzielte der Markenartikler beim Ergebnis. Operativ verdiente Henkel 9 Prozent mehr als im Vorjahr. Unter dem Strich stieg der Gewinn auch dank der US-Steuerreform sogar um knapp 23 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro.

2018 will Henkel aus eigener Kraft beim Umsatz um 2 bis 4 Prozent zulegen. Auch die Gewinnmarge und der bereinigte Gewinn je Aktie sollen sich weiter verbessern.

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