IG-Metall-Gespräche: Tausende in Nürnberg auf der Straße

11.1.2018, 15:32 Uhr
5000 Menschen legten am Donnerstag die Arbeit in Nürnberg nieder.

© Daniel Karmann/dpa 5000 Menschen legten am Donnerstag die Arbeit in Nürnberg nieder.

Weitere regionale Schwerpunkte waren demnach Bamberg und Augsburg. Landesweit waren Beschäftigte in 79 Betrieben aufgerufen, vorübergehend die Arbeit ruhen zu lassen. Von 65 Betrieben ist bekannt, dass es auch zu Streiks kam. Rund 20.000 Menschen protestierten am Donnerstag in ganz Bayern.

In Nürnberg protestierten unter anderem Beschäftigte der Firmen Siemens, Bosch-Rexroth, MAN oder Semikron. In Fürth legten sowohl Atos-, als auch Siemens-Mitarbeiter die Arbeit nieder, gleiches galt für Schaeffler in Erlangen. Auch in Ansbach (Bosch und Diehl), sowie Rothenburg (Electrolux) und Weißenburg (darunter Leoni Draht und Gutmann) kam es zu Warnstreiks.

In München wurde IG-Metall-Chef Jörg Hofmann zu einer Protestaktion bei BMW erwartet. Der bayerische Bezirksleiter Jürgen Wechsler sagte: "Mit der IG Metall wird es nur eine Paketlösung geben, die alle drei Elemente beinhaltet: eine satte Entgelterhöhung, den Anspruch auf kurze Vollzeit und einen Entgeltzuschuss."

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, sagte: "Wir stehen für Lösungen am Verhandlungstisch bereit. Das umfasst aber nicht den rechtswidrigen Teillohnausgleich, der ist nicht verhandelbar." Zur dritten Verhandlungsrunde für die 3,9 Millionen Metaller in Deutschland wollten sich die Tarifparteien am Donnerstag in Böblingen bei Stuttgart treffen.

Sechs Prozent mehr Lohn

Die bayerischen Tarifparteien verhandeln am Montag in Nürnberg weiter. In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie arbeiten etwa 835.000 Beschäftigte – gut die Hälfte davon in tarifgebundenen Betrieben.

Die IG Metall fordert sechs Prozent mehr Lohn und das Recht für jeden Beschäftigten, seine Arbeitszeit bis zu zwei Jahre lang von 35 auf 28 Stunden pro Woche zu verkürzen, mit teilweisem Lohnausgleich. Die Arbeitgeber haben bisher eine Einmalzahlung für drei Monate, danach zwei Prozent mehr Lohn angeboten. Außerdem wollen sie die Arbeitszeit verlängern können.

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