Ikea will Möbel zurückkaufen - und testet Projekt in Franken

1.9.2018, 10:08 Uhr
Ikea will Möbel zurückkaufen - und testet Projekt in Franken

© Frederik von Erichsen, dpa

Die Zukunft trägt den Namen "Zweite Chance", zumindest bei Ikea. Ab dem 1. September bietet die schwedische Möbelkette Kunden an, gebrauchte Ikea-Möbel wieder abzukaufen. Dafür müssen die Stücke aber "in einwandfreien bis gutem Zustand" sein, teilt der Konzern mit, denn mit kaputten Schränken und Betten könne man nichts umsetzen. Deutschlandweit wird es nur fünf Pilothäuser geben, die diesen Service anbieten - und lediglich eine Filiale liegt davon in Franken. 

Zum Start mit dabei sein werden die Häuser in Berlin-Lichtenberg, Siegen, Kaarst und im Hannoveraner-Expo Park. Da auch die Kunden in Bayern nicht außen vor gelassen werden sollen, gibt es eine weitere Adresse in Würzburg, die gleichzeitig vorerst auch die einzige in Bayern bleiben wird. 

Ab 1. September wird das Projekt in der Filiale an der Mainfrankenhöhe starten. Bereits im Vorfeld können Interessenten über das Internet einen unverbindlichen Angebotspreis einholen, der könne sich aber in der Filiale selbst noch einmal verändern - je nach Zustand. Werden die Möbel akzeptiert, bekommt der Kunde einen Warengutschein im Wert von bis zu 50 Prozent des Neupreises ausgestellt.

Alle Franken, die ihre Ikea-Möbel noch billiger bekommen möchten, können sich im nächsten Monat an die Fundgrube der Würzburger Ikea-Filiale halten - dort werden die wieder gekauften Möbel zwar mit zusätzlicher Mehrwertsteuer, allerdings ohne Preisaufschlag angeboten.  

Das Konzept ist umstritten

Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) setzt sich für eine Stärkung des Gebrauchtmöbel-Marktes und gegen die verbreitete Ex-und-Hopp-Mentalität ein. "Heute gehen viel zu viele ausrangierte Möbel in die Verbrennung", erklärt Nabu-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Von einer längeren Nutzung der Möbel könne die Umwelt nur profitieren.

Greenpeace ist da nicht ganz so euphorisch und will sich zunächst in der Praxis anschauen, wo die gebrauchten Ikea-Möbel am Ende wirklich landen. "Die Gutscheinregelung zeigt, dass es nicht um die Ressourcen geht, sondern darum, den Konsum weiter anzukurbeln", sagt Sprecherin Viola Wohlgemuth. Die Organisation begrüßt aber alle Ansätze, in denen Firmen anfangen, erweiterte Produktverantwortung zu übernehmen.

 

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