Insolvenzplan angenommen: Wöhrl ist vorerst gerettet

26.4.2017, 16:34 Uhr
Insolvenzplan angenommen: Wöhrl ist vorerst gerettet

© Fotos: dpa/Ludwig Beck, Montage: nordbayern.de

Damit kann der Enkel des Wöhrl-Gründers, Christian Greiner,  wie geplant den Geschäftsbetrieb des insolventen Unternehmens Rudolf Wöhrl AG übernehmen und ab 1. Mai wie geplant die Geschäfte fortführen. Am Nachmittag stimmten die Gläubiger auch dem Insolvenzplan für die Tochtergesellschaft Rudolf Wöhrl, das Haus der Markenkleidung GmbH & Co. KG, zu.  Der wirtschaftliche Übergang der Geschäftsaktivitäten auf Greiner findet rückwirkend zum 1. März statt. 

Nachgebessert hat das Unternehmen die Quote, mit der die Ansprüche der Gläubiger erfüllt werden. Jetzt sollen zwischen 16  bis 21 Prozent der offenen Rechnungen beglichen werden, zudem sieht der Insolvenzplan eine erhöhte Abschlagszahlung an alle Insolvenzgläubiger von zehn anstatt der bisher geplanten 7,5 Prozent ihrer Forderungen zum 30. Juni 2017 vor. Die Schlussverteilung erfolgt zum Abschluss des Insolvenzverfahrens. 

Vorausgegangenen war ein stundenlanges Ringen, nachdem in allerletzter Sekunde der österreichische Textilunternehmer Peter Graf noch ein neues Angebot nachgeschoben hat und das Nürnberger Unternehmen an sich reißen wollte. Noch während der Gläubigerversammlung versuchte Graf, mit dem Aufkauf von Forderungen ein Stimmrecht bei der Entscheidung über die Annahme des Insolvenzplans zu bekommen. Doch am Ende scheiterte er an formalen Hürden.

"Wir wünschen Wöhrl alles Gute", sagte er zum Abschluss der Versammlung resigniert, ließ aber offen, ob er gegen die Entscheidung des Gerichts, das sich an der Abstimmung der Gläubiger orientierte, rechtliche Mittel einlegen wird.

Wöhrl-Sanierungsvorstand Christian Gerloff begrüßte die Annahme des Insolvenzplans mit sichtlicher Erleichterung. Und auch die Arbeitnehmer sind nach eigenem Bekunden froh, dass jetzt die Phase der Unsicherheit  vorbei ist und das Unternehmen wieder zur Tagesordnung übergehen kann. Der Investor Greiner plant keine weiteren Filialschließungen und auch die Zahl der Arbeitsplätze soll nach gegenwärtigem Stand erhalten bleiben.

Verwandte Themen


3 Kommentare